Film

Film: 1. Fotografie: flexibles Aufnahme- und Kopiermaterial aus durchsichtigem, schwer entflammbarem Schichtträger (Zelluloseazetat) und lichtempfindliche Schicht(en) (Emulsion). Einteilung der Film für Aufnahmen:

a) in Negativfilm (nach der Entwicklung umgekehrte Grauwerte oder etwa komplementärfarbig) und Umkehrfilm (richtige Grauwerte oder Farbtöne);

b) nach Konfektionierung in Rollfilm (aufgespulter Film mit Papierunterlage), Planfilm (einzelne Filmblätter), Kleinbildfilm (in Tageslichtpatrone), Kassettenfilm (in fest verschlossener Kassette). Für spezielle Einsatzgebiete gibt es entsprechende Filme (zum Beispiel Dokumentenfilm). Wichtigste Eigenschaften eines Films sind Empfindlichkeit, Schwärzungskurve, Körnigkeit (Korn) und Auflösungsvermögen. Siehe auch Farbfilm.

2. Film, Kinofilm: Filmtechnik - perforierter, bandförmiger Aufzeichnungsträger mit einer lichtempfindlichen Schicht zur kinematographischen Aufzeichnung von Phasenbildern und Schallereignissen. Nach gewünschter Bildqualität und sonstigen Notwendigkeiten werden Film unterschiede Breite eingesetzt. Schmalfilm sind 8 mm (einseitig perforiert) und 16 mm (ein- oder doppelseitig perforiert) breit, jedoch werden diese Breiten oft erst nach der fotochemischen Bearbeitung durch Trennung breiterer (zum Beispiel Doppel-8-mmF.) erreicht. Super-8-Film (Single-8-Film) verdrängt wegen seiner um 44 % größeren Phasenbilder (infolge verringerter Perforationslochgröße und vergrößertem abstand) den klassischen 8-mm-Film. Normalfilm ist 35 mm breit (doppelseitig perforiert). Stark zurückgegangen ist der Breitfilm von 70 mm Breite (doppelseitig perforiert). Die Phasenbilder werden mit der Bildaufnahmekamera auf fotografischem Wege aufgezeichnet, Schallereignisse erst magnetisch auf unperforiertem Magnetband oder Magnetfilm von 35 oder 17,5 mm Breite; später erfolgt die «Umzeichnung» (siehe auch Lichttonverfahren, Magnettonfilmverfahren) auf die Theater- beziehungsweise Fernseh-Sendekopie.

3. Kinematographie: auf der Basis der Filmtechnik entstandene Bildkunst. Die ersten kleinen Filmstreifen kamen 1890/97 in verschiedenen Ländern heraus. Mit dem Einsatz großer Künstler begann um 1910 mit dem Stummfilm die eigentliche Filmkunst. Es entstanden eine ausgedehnte Filmindustrie und ein großes Netz von Lichtspieltheatern; es entwickelten sich verschiedene Filmgattungen (populärwissenschaftliche Film, Spiel-, Dokumentar-, Lehr-, Animations-, Werbe Film, Wochenschau unter anderem). Im weiteren Verlauf der Entwicklung wurden Ton, Farbe und Raum in die Filmgestaltung einbezogen (Lichtton- und Magnetton-, Stereofilm, Breitbildverfahren). Bis 1914 beherrschte Frankreich den Weltmarkt (Pathé, Gaumont), dann die USA (Metro-Goldwyn-Mayer, Paramount, 20a Century Fox, Warner Brothers).

Filmabtaster: Einrichtung in Fernsehstudios zur Übermittlung von Kinofilmen durch zeilenweise Punktlichtabtastung der Filmbilder und Umwandlung der Helligkeitswerte in elektrische Signale.

Filmarchiv, Filmothek, Kinemathek Sammlung von Filmen und filmhistorisch wichtigen Materialien zu Forschungs- und Ausbildungszwecken. Die Filmarchiv der meisten filmproduzierenden Länder sind in der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF) zusammengeschlossen.

Filmdramaturgie: 1. Wissenschaft vom Aufbau einer Filmhandlung, der Entwicklung ihres dramatischen Konflikts, der Gestaltung der Charaktere, des Dialogs u. ä. nach den Gesetzen der Filmkunst.

2. Abteilung einer Produktionsgesellschaft, die Erwerb und Bearbeitung der Filmstoffe vornimmt.

Filmklischee-Reliefklischee: Polygraphie aus Spezialfilm bestehende, für hohe Auflagen verwendbare Quellreliefdruckplatte für den Buchdruck. Siehe auch Auswaschreliefdruckplatte.

Filmkunst: auf der Filmtechnik basierende Bildkunst, die in eigengesetzlicher künstlerischer Gestaltung die Mittel der anderen Künste (insbesondere darstellende Künste, Literatur, Musik, bildende Kunst) nutzt und durch den künstlerisch geschlossenen Einsatz dieser Mittel Kunstwerke hervorzubringen vermag, deren eindringliche Wirkung durch keine andere Kunst erreicht werden kann.

Filmmusik: a) eine das Filmgeschehen begleitende Musik, die entweder für den (Ton-) Film übernommen oder speziell für ihn komponiert wird; entwickelte sich durch ihre illustrierende, handlungsvertiefende und -interpretierende Funktion zu einer eigenen musikalischen Gattung;

b) unterschiedlich eigenständige Begleitmusiken der Stummfilmzeit (Schlager, Potpourris, Arrangements) oder neu geschaffene, in Kinotheken auf Grammophon gespeicherte Stücke, die die Klavierbegleitung aus der frühen Phase des Films ablösten.

Filmpositivverfahren: Verfahren zur Herstellung paus- beziehungsweise kopierfähiger Filmpositive von Originalzeichnungen. Das Positivmaterial gestattet Änderungen und Ergänzungen mittels Tuschezeichengeräten beziehungsweise spezieller Farbstifte.