Evolution

Evolution: (dat. evolutio, «Entwicklung») 1. Biologie: Verlauf der Stammesgeschichte von den niedrigsten Organisationsstufen des Lebens bis zu den heutigen hochorganisierten Formen. Wichtigste Evolutionsfaktoren sind Mutation, Rekombination, Selektion und Isolation; siehe auch Hardy-Weinberg-Gesetz.

2. Philosophie: im weiteren Sinne Entwicklung; im eigentlichen Sinn Entwicklungsphase oder -form innerhalb einer Grundqualität, im Unterschied zum Übergang einer Grundqualität in eine andere in Form eines dialektischen Sprungs, einer Revolution.

Evolutionismus: theoretische Konzeption, die von der Anerkennung einer alle Bereiche der objektiven Realität und des Denkens durchziehenden Entwicklung ausgeht, bei der die Kontinuität vorherrscht.

Evolutionsgeschwindigkeit: Zeitspanne, in der sich biologische Einheiten (Arten, Gattungen, Familien und so weiter) oder Strukturen von Lebewesen (Moleküle, Zelltypen und so weiter) entwickelt haben; kann abhängig vom Wirkungsgefüge der Evolutionsfaktoren (Evolution 1) für gleiche Einheiten oder Strukturen erheblich differieren.

Evolutionstheorie: Theorie über Ursachen und Gesetzmäßigkeiten der Evolution; siehe auch Darwinismus. Im allgemeineren, umgangssprachlichen Sinne die gesamte Abstammungslehre. Gegenstücke zur Evolutionstheorie sind Schöpfungslehren.