Entfremdung

Entfremdung: philosophischer Begriff, der ausdrückt, dass die gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen unter den Bedingungen des Privateigentums an Produktionsmitteln und der Ausbeutung (besonders im Kapitalismus) als Beziehungen von Sachen und Dingen erscheinen, die den Menschen als fremde, sie beherrschende Mächte in Gestalt von Waren (Warenfetischismus) unter anderem geschmacklichen Verhältnissen (Geld, Staat, Recht, Religion) gegenübertreten. Nach Marx äußert sich die Entfremdung

a) als Entfremdung des Menschen vom Arbeitsprozess, der ihm unter kapitalistischen Bedingungen als feindlicher Zwang gegenübertritt;

b) als Entfremdung vom Produkt seiner Arbeit, das ihm infolge des kapitalistischen Privateigentums an Produktionsmitteln nicht gehört;

c) als Entfremdung der Menschen voneinander, das heißt als Zerstörung und Entmenschlichung gesellschaftlicher und persönliche Beziehungen. Der Sozialismus hebt durch Vergesellschaftung der Produktionsmittel die ökonomischen Grundlagen der Entfremdung auf und überwindet ihre mannigfachen Erscheinungsformen im Prozess seiner Entwicklung.