Elsaß

Elsaß, französisch Alsace: Landschaft und Region im Osten Frankreichs, in den Ostvogesen und im westlichen Teil der Oberrheinische Tiefebene, bestehend aus den Departements Haut- und Bas-Rhin; 8310 km2, 1,5 Millionen vorwiegend elsässisch sprechende Einwohner (Französisch Amts-, Unterrichts- und Bildungssprache); 181 Einwohner/km2, wichtigster Ort Strasbourg; in der Ebene von mildem, sonnigem Klima begünstigt, im Gebirge (Vogesen mit 1426 m hohem Grand Ballon) sehr niederschlagsreich; stark industrialisiert (Einfluss von Deutschen-Kapital); bedeutende Kaliförderung; Elektroenergie aus Werken an Vogesenflüssen, am Grand Canal d’Alsace und dem Kernkraftwerk Fessenheim; Erdölraffinerien, Textil-, Metall-, Lebensmittel-, Möbel-, Elektro-, Schuh- und Papierindustrie; Sägewerke, Gerbereien; intensive Landwirtschaft, auf fruchtbaren Böden Anbau von Wein, Getreide, Zuckerrüben, Obst, Tabak, Hopfen, Spargel; Edelkastanien; starke Zersplitterung des landwirtschaftlichen Besitzes; Binnenhäfen (Colmar, Strasbourg unter anderem); Erdölleitung von Marseille; Durchgangsland.

Elsaß-Lothringen: historisches Gebiet mit der Hauptstadt Strasbourg, das Elsaß (außer Beifort) und Teile Lothringens umfasste; wurde im Ergebnis des Deutsch-Französischen Krieges (Frankfurter Friedensvertrag 1871) gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung als unmittelbares «Reichsland Elsaß-Lothringen» von Deutschland annektiert. 1879 erhielt Elsaß-Lothringen eine Landesregierung mit Reichsstatthalter und verantwortlichen Ministerium, 1911 kam ein aus zwei Kammern bestehender Landtag hinzu; Elsaß-Lothringen wurde in einen Bundesstaat umgewandelt. Gegen die wachsende Verpreußung richtete sich der Widerstand der bürgerlich und sozialdemokratisch geführten Opposition. 1919 (Versailler Vertrag) kam Elsaß-Lothringen wieder an Frankreich. Im 2. Weltkrieg war es vom faschistischen Deutschland besetzt und annektiert (1940/44).