Element

Element: 1. allgemein Grundstoff, Grundbestandteil, Wesenszug; Grundbegriff; Naturgewalt.

2. Kybernetik: Baustein eines Systems. Ein Element ist ein Subsystem (Teilsystem), dessen innere Vorgänge für die betrachtete Aufgabe keine Bedeutung haben.

3. Logik - Mathematik: Bezeichnung für ein Objekt a, das einer gegebenen Menge oder Klasse M angehört (Symbol: a e M, gelesen: a ist Element von M). Das Elementsein ist keine Eigenschaft nur des Objekts a, sondern eine Beziehung zwischen a und einer Menge M, der es angehört.

Element 106: künstliches radioaktives Transaktiniden Element der Kernladungszahl 106; 1974 von G. N. Flerov und Mitarbeitern in Dubna als Isotop der Massenzahl 259 (Halbwertszeit 7 ms) durch Beschuss von Blei 207 und 208 mit Chrom-54-Ionen entdeckt. Fast gleichzeitig stellten G. T. Seaborg und Mitarbeiter in Berkeley (USA) das Isotop mit der Massenzahl 263 (Halbwertszeit 0,9 s) dar.

Element 107: künstliches radioaktives Transaktiniden Element der Kernladungszahl 107; erstmals 1975 von G. N. Flerov und Mitarbeitern in Dubna als Isotop der Massenzahl 261 (Halbwertszeit 2 ms) durch Beschuss von Wismut 209 mit Chrom-54-Ionen hergestellt.

Element 108: künstliches radioaktives Transaktiniden Element der Kernladungszahl 108; erstmals 1984 etwa gleichzeitig von J. T. Oganesjan und Mitarbeitern in Dubna und von einer Forschungsgruppe unter P. Armbruster in Darmstadt hergestellt. Durch Beschuss von Blei 207 und 208 mit Eisen-58-Ionen sowie von Wismut 209 mit Mangan55-Ionen ließen sich einige Atome mit den Massenzahlen 263 bis 265 erzeugen; die Halbwertszeit des Isotops 265 beträgt 1,8 ms. Es wurde die Methode der «kalten Kernverschmelzung» angewendet, bei welcher die Energie der Ionen gerade ausreicht, um die Abstoßungskräfte zu überwinden.

Element 109: künstliches radioaktives Transaktiniden Element der Kernladungszahl 109. Die erstmalige Herstellung dieses Elements wurde 1984 von P. Armbruster und Mitarbeitern aus Darmstadt gemeldet. Das Isotop mit der Massenzahl 266 entstand durch Beschuss von Wismut 209 mit Eisen-58-Ionen nach der Methode der «kalten Kernverschmelzung» (Element 108).

Element, chemisches Element.

Element, galvanisches Element.

Element, inverses Gruppe 2.

Element, maximales; Element, minimales halbgeordnete Menge.

Elementar: (dat.) grundlegend; naturhaft, naturgewaltig; primitiv.

Elementaranalyse, organische Elementaranalyse: Verfahren zur Ermittlung der in organisch-chemische Substanzen enthaltenen Elemente (qualitative Elementaranalyse) und ihres prozentualen Gehalts (quantitative Elementaranalyse). Aus dem prozentualen Gehalt kann man bei bekannter Molekularmasse die Summenformel einer Verbindung berechnen. Durch die Elementaranalyse werden vorrangig die Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff sowie Stickstoff, Schwefel und die Halogene erfasst; die erforderlichen Substanzmengen betragen etwa 20 bis 50 mg (Halbmikroelementaranalyse) beziehungsweise minimal 2 bis 5 mg (Mikroelementaranalyse).

Elementaranregungen: mögliche Anregungsformen eines Festkörpers aus seinem Grundzustand, zum Beispiel Anregung von Elektronen, Erzeugung von Elektron Loch-Paaren, Polaronen, Exzitonen oder Photonen.

Elementardiät, Astronautenkost, Kosmonautenkost: ballastfreie, aus reinen, chemisch definierten, leicht auf schließbaren, niedermolekularen Nährstoffen und Mineralen einschließlich Spurenelementen zusammengesetzte synthetische Nahrung; ursprünglich für Raumfahrer. Anwendung insbesondere bei Erkrankungen mit erheblich gestörter Darmfunktion sowie vor und nach Darmoperationen.

Elementarfaden: einzelnes, nicht längenbegrenztes Gebilde eines textilen Faserstoffes, in der Natur (bei den Raupen des Maulbeer- und Eichenspinners) aus jedem einzelnen Loch einer Spinnwarze, in der Technik (bei Chemiefaserstoffen) einer Spinndüse ersponnen.

Elementarfaden-Vliesstoff: textiles Flächengebilde aus Chemiefaserstoff-Elementarfäden, die unmittelbar nach dem Erspinnen zum Vlies abgelegt werden und durch Verkleben mit einem Bindemittel oder durch Vernadeln mit Nadelmaschinen verfestigt werden.

Elementargeometrie: nicht scharf abgegrenzter Teil der Geometrie, in dem einfache Figuren sowie weitere geometrische Begriffe und deren Eigenschaften untersucht werden, zum Beispiel ausgehend von Axiomen oder mit den Mitteln der analytischen Geometrie. Hilfsmittel der höheren Mathematik, zum Beispiel der Analysis, werden dabei nicht zugelassen. Untersuchte Begriffe sind zum Beispiel Bewegung, Spiegelung, Ähnlichkeit, Kongruenz, Dreieck, Polygon, Kreis, Polyeder, Kugel.

Elementarladung: kleinste in der Natur nachgewiesene elektrische Ladung; Elektronen tragen eine negative, Protonen eine positive Elementarladung. Siehe auch Quarks.

Elementarmagnet: physikalisches Objekt mit magnetischem Moment, das durch den Spin von Elektronen, Protonen oder Neutronen beziehungsweise die Bahnbewegung der Elektronen in Atomen oder Molekülen bedingt ist.

Elementarmembran: Grundtyp zellulärer Membranen (Plasmamembranen und Membranen von Organellen). Die 6 bis 8 nm dicke Elementarmembran zeigt im elektronenmikroskopischen Bild eine 3-Schichtung, eine helle Lipidschicht (2 Moleküllagen dick), die von 2 Proteinschichten eingeschlossen ist.