Elektrostatik

Elektrostatik: Lehre von den ruhenden elektrischen Ladungen und ihren Feldern, Teilgebiet der Elektrodynamik.

Elektrostatische Aufladung: bei Verarbeitung synthetischer Faserstoffe durch Reibung entstehendes elektrostatisches Feld (erkennbar an abstehenden Fasern, gestörtem Fadenlauf, Schmutzanziehung unter anderem), das durch antistatische Präparate vermindert werden kann.

Elektrostatisches Beschichten: Beschichtungsverfahren mit Anstrichstoffen, Plastikpulver, -granulaten und Fasern. Dabei werden die Beschichtungsstoffe an negativen Elektroden elektrisch aufgeladen (ionisiert) und bewegen sich im Hochspannungsfeld in Form kleiner Tröpfchen oder Pulverpartikel zum Werkstück (Gegenpol), wo sie unter Entladung die Beschichtung bilden. Die Arbeitsspannung beträgt 50 bis 150 kV.

Elektrostauchen: Umformverfahren zum Anstauchen von Verdickungen an Stahlstäben in einer Elektrostauchmaschine, bei der der Werkstoff nach örtliche Widerstandserwärmung hydraulisch oder pneumatisch gegen einen Anschlag gedrückt und kontinuierlich nachgeschoben wird, so dass große Verdickungen dünner Stäbe möglich sind, zum Beispiel für Ventile von Verbrennungsmotoren. Die Stauchlänge ist nur durch den Hub des Stauchstempels begrenzt.

Elektrostriktion: elastische Deformation eines Dielektrikums in einem elektrischen Feld. Im Gegensatz zum inversen piezoelektrischen Effekt (Piezoelektrizität) ist die Längen- beziehungsweise Volumenänderung im Allgemeinen dem Quadrat der elektrischen Feldstärke proportional, also unabhängig von der Feldrichtung. Kristalle mit großer Elektrostriktion werden als Ultraschallgeber verwendet.

Elektrotauchgrundierung, elektrophoretisches Lackieren: Verfahren, durch Tauchen des Anstrichträgers in eine wässrige Lackdispersion unter der Wirkung einer elektrischen Gleichspannung bei hoher Lackausbeute einen sehr gleichmäßigen, porenarmen, kantenverstärkten Anstrich, meist als Grundierung, herzustellen. Die Elektrotauchgrundierung wird zum Beispiel im Fahrzeugbau angewendet.