Eisenverbindungen

Eisenverbindungen: Substanzen mit chemisch gebundenem Eisen. Die im Allgemeinen grünen Eisen(II)-verbindungen werden, besonders in wässriger Lösung, durch Luftsauerstoff zu den meist gelben Eisen(III)-verbindungen oxydiert. Eisen(II)-verbindungen ergeben mit rotem, Eisen(III)-verbindungen mit gelbem Blutlaugensalz einen Niederschlag von Tumbulls Blau beziehungsweise Berliner Blau. Eisen(II)-chlorid, FeCl2, ist farblos und hygroskopisch; aus wässriger Lösung kristallisiert FeCl2 • 4H20 in Form grüner, monokliner Prismen. Wasserfreies Eisen(III)-chlorid, FeCl3 bildet schwarzbraune Kristalle; kristallwasserhaltiges FeCl3 • 6H20 ist eine gelbe, zerfließliche Masse, deren Lösung zum Ätzen von Kupfer, zum Beispiel bei der Herstellung gedruckter Schaltungen, verwendet wird. Die schwarzen Oxide FeO (Eisen(II)-oxid) und Fe304 (Trieisentetraoxid) bilden den Glühzünder von Eisen und Stahl. Eisen(III)-oxid, Fe2Oj, ein rotes bis braunes Pulver, wird als Pigment, Poliermittel und als magnetisierbares Material auf Magnetbändern verwendet (siehe auch Ferrite); eine wasserhaltige Form ist der Rost. Eisen(II)-sulfat, Eisenvitriol, FeSO • 7H20, bildet grüne, monokline, an der Luft infolge Oxydation verwitternde Kristalle und ist das technisch wichtigste Eisensalz. An der Luft beständig ist das ebenfalls grüne Eisen(II)-ammoniumsulfat (Mohrsches Salz), (NH4)2S04 FeSO, 6H20. Eisenpentacarbonyl, ist eine blassgelbe, giftige, brennbare, leicht verdampfende Flüssigkeit; F -20°C, Kp 102,7°C. Eisenverbindungen sind lebensnotwendig; zu den Eisenverbindungen gehören mehrere Fermente sowie auch der rote Blutfarbstoff Hämoglobin. Siehe auch Blutlaugensalze.

Eisenwerkstoffe: Legierungen des Eisens mit Kohlenstoff unter anderem Elementen; meistverbreitete metallische Werkstoffe. Die wichtigsten Eisenwerkstoffe sind Stahl und Gusseisen. Grundlage für deren Erzeugung bildet das Roheisen, das schmelzmetallurgisch im Hochofen aus Eisenerzen gewonnen wird. Beim Gewinnungsprozess nimmt das Roheisen etwa 3 bis 4% Kohlenstoff sowie Silizium, Mangan (je nach Art des Erzes), Phosphor und Schwefel (Eisenbegleiter) auf.

Eiserner Hut: (bergmännisch) aus Eisenhydroxiden (Limonit) bestehendes Verwitterungsprodukt über sulfidische Erzlagerstätten.