Dualismus

Dualismus: 1. allgemein Zweiheit; Zwiespältigkeit; Gegensätzlichkeit.

2. Geschichte: Rivalität von Staaten in einem Staatenbund oder Bundesstaat:

a) Der preußisch-österreichische Dualismus (18./19. Jahrhundert) um die Vorherrschaft im Reich (Schlesische Kriege) endete 1866 mit dem Sieg Preußens (Preußisch-österreichischer Krieg), unter dessen Führung 1871 unter Ausschluss Österreichs das Deutsche Reich gegründet wurde,

b) Bezeichnung für die Realunion zwischen Österreich und Ungarn nach dem Ausgleich von 1867 (bis 1918); beide Länder hatten gesonderte Regierungen und Parlamente, aber gemeinsame Finanz-, Kriegs- und Außenministerien sowie einen Monarchen (Franz Josef).

3. Philosophie: Zweiheitslehre, die die Einheit der Welt (Monismus) bestreitet und von 2 selbständigen, voneinander unabhängigen und einander entgegengesetzten (materiellen und ideellen) Prinzipien oder Grundkräften in der Welt ausgeht; zum Beispiel die Philosophie Descartes.

4. Physik: Erscheinung, dass alle Materie, das heißt sowohl elektromagnetische Wellen (insbesondere Licht) als auch massive Korpuskeln, je nach Versuchsbedingungen Wellen- oder Teilcheneigenschaften offenbart; zum Beispiel konnten der Compton-Effekt nur mit Hilfe der Lichtquantenhypothese erklärt und die Beugung von Elektronenstrahlen an Kristallen durch die Annahme der Existenz von Materiewellen vorausgesagt werden.

Dualsystem, Binärsystem, dyadisches System, Zweiersystem: Stellenwert-Zahlensystem mit der Basis 2, das im Gegensatz zum Dezimalsystem nur die beiden Ziffern 0 und 1 verwendet und damit besonders für die Zahlendarstellung in Rechenautomaten geeignet ist; siehe auch Binärverschlüsselung.