Drehmaschine

Drehmaschine: Werkzeugmaschine, bei der das Werkstück meist die rotierende Hauptbewegung und das Werkzeug die Vorschubbewegung ausführt. Drehmaschine dienen vorzugsweise zur Außen- und Innenbearbeitung rotationssymmetrische Werkstücke unterschiedlichster Abmessungen, Masse und Qualität. Es lassen sich alle Drehoperationen (Drehen 1), aber auch Gewindeschneiden, Bohren, Senken und Reiben realisieren. Man unterscheidet im Allgemeinen Universaldrehmaschine (Leit- und Zugspindeldrehmaschine kleinster Abmessungen, als Mechaniker Drehmaschine bekannt, bis zu Lang- und Großdrehmaschine) und Produktionsdrehmaschine, die den Erfordernissen einer rationellen Produktion angepasst sind, zum Beispiel Futter- oder Frontdrehmaschine für kurze Werkstücke, Plandrehmaschine mit horizontaler oder Karusselldrehmaschine mit vertikaler Arbeitsspindel für große, meist ringförmige Werkstücke sowie Feindrehmaschine für hohe Qualitätsansprüche. Hinsichtlich des zunehmenden Mechanisierung- und Automatisierungsgrades unterscheidet man weiter Nachformdrehmaschine (Kopierdrehmaschine), Revolverdrehmaschine (Stern- und Trommelrevolver) und sogenannt Drehautomaten (Ein- und Mehrspindelautomaten). Daneben werden Drehmaschine für Sonderzwecke gebaut, zum Beispiel Kurbelwellen- und Nockenwellendrehmaschine, Radsatzdrehmaschine, Walzen- Drehmaschine, Hinter Drehmaschine für den Werkzeugbau unter anderem. Der Grundaufbau, bezogen auf die Universaldrehmaschine, besteht aus dem Spindelkasten mit dem Hauptgetriebe und der Hauptspindel zur Aufnahme und Rotationsbewegung des Werkstücks, dem Vorschubgetriebe zur Realisierung der Vorschub- (Neben-) Bewegung, dem Maschinenbett, dem Bettschlitten mit Quer- und Werkzeugsupport und dem Reitstock sowie der Lünette zur Unterstützung bei der Bearbeitung langer und schwerer Werkstücke. Die Zugspindel dient zur linearen Bewegung (maschinelle Vorschubbewegung) des Bettschlittens, die Leitspindel zum Gewindeschneiden. Die Produktionsdrehmaschine weichen mehr oder weniger von dieser Bauart ab. Revolverdrehmaschinen haben als Besonderheit einen trommel- oder sternförmigen Mehrfachwerkzeugträger, keinen Reitstock und keine Leitspindel. Drehautomaten haben mehrere Mehrfachwerkzeugträger, keinen Reitstock, keine Leitspindel. Die Werkstücke können bei Drehautomaten mit Magazin zugeführt werden (Magazinautomat), oder es wird von der Werkstoffstange gearbeitet (Stangenautomat). Alle Arbeitsoperationen verlaufen auf dem Drehautomaten automatisch. Sämtliche Drehmaschinentypen können auch mit numerischer Steuerung (NC-Steuerung) ausgerüstet werden. Der Aufbau der NC-Maschinen weicht gegenüber konventionellen Drehmaschine zum Teil erheblich ab.