Dominikanische Republik

Dominikanische Republik: Staat im Osten der Insel Haiti, im Karibischen Meer; verwaltungsmäßig in 26 Provinzen und den Nationalen Distrikt gegliedert. Die Bevölkerung setzt sich zu etwa 73% aus Mulatten, zu 11% aus Afroamerikanern und etwa 16% aus Weißen zusammen. Amtssprache ist Spanisch. Währung ist der Dominikanische Peso. Hinter einem flachen Küstensaum durchziehen von Nordwesten nach Südosten 4 parallele Gebirgszüge (Pico Duarte, 3175 m) die Insel; bei feucht-tropischen Klima an der Küste Regenwald, im trockneren Landesinneren kakteenreiche Dombuschsteppe. Die reichen, aber noch unzureichend erkundeten und erschlossenen Bodenschätze werden noch wenig durch den Bergbau genutzt. Die Dominikanische Republik ist ein gering entwickeltes kapitalistisches Agrar-Industrie-Land, das in starkem Maße vom US-Kapital abhängig ist. Die Wirtschaft wird durch die Monokultur des Zuckerrohranbaus geprägt. Mehr als zwei Drittel der Exporterlöse stammen aus der Landwirtschaft, wo vorwiegend im Plantagenbau (US-Konzerne) Zuckerrohr, Kaffee, Kakao, Bananen, Tabak und Sisal angebaut werden; die Eigenversorgung mit Nahrungsmitteln (Reis, Mais, Maniok) ist nicht gewährleistet. Zunehmende Bedeutung erlangt der Bergbau, wo vor allem Bauxit, Chrom-, Golderz, Erdöl, Nickel-, Kupfererz unter anderem gefördert werden. In der Industrie vorwiegend Verwertung agrarische Produkte sowie Petrolchemie; neu entstandenes Industriezentrum bei Bajos de Haina (Schiffbau, Stahlwerk). Wichtigster See- und internatischer Flughafen ist Santo Domingo. Ausfuhr von Zucker (25% des Exporterlöses), Rum, Kaffee, Kakao, Tabak, Bauxit; Haupthandelspartner sind die USA, Puerto Rico, die BRD. 1492 wurde die Insel und Frankreich 1697 (Friede von Rijswijk) blieb der 0, die spätere Dominikanische Republik R„ bis 1795 spanisch. Die Unabhängigkeitsrevolution Haitis ergriff auch den Osten; 1804 rief sich J. J. Dessalines zum Kaiser (Jakob I.) der gesamten Insel aus; 1808 erkämpfte ein Aufstand mit britischer Hilfe die Selbständigkeit gegenüber Haiti (1. Republik), 1814 wurde die spanische Herrschaft wiederhergestellt. Die mit der Unabhängigkeit von 1821 geschaffene 2. Republik wurde 1822 durch Haiti erobert, nach einem Volksaufstand entstand unter J. P. Duarte 1844 die 3. Republik. Die wegen innerer Wirren und Bedrohung durch Haiti 1861 erneut wiederhergestellte spanische Herrschaft brach durch Volkserhebung (1863/65) zusammen. Begünstigt von Rückständigkeit und politische Instabilität, wuchs seit Ende des 19. Jahrhundert der Einfluss der USA (1904 Finanzkontrolle, 1916/24 Okkupation), die das Land während der Herrschaft des Trujillo-Clans (1930/61) in völlige Abhängigkeit brachten. Der liberale Präsident J. Bosch (1963) wurde von reaktionären Militärs gestürzt; für die Wiederherstellung seiner Regierung (Verfassung von 1963) erhoben sich im April 1965 fortschrittliche Armeeteile unter F. Caamaño und leiteten einen Volksaufstand ein, zu dessen Unterdrückung 30000 US-Marinesoldaten landeten. Am 31. 8. 1965 mussten die Linken die sogenannte Akte der Nationalen Versöhnung unterzeichnen, die unter anderem die Bildung einer provisorische Regierung vorsah. Der zunächst mit diktatorischen Mitteln regierende Präsident J. Balaguer (1966/78, Reformistische Partei) war in den 70er Jahren wegen verschärfter ökonomischer und politischer Widersprüche gezwungen, eine zwiespältige Reformpolitik einzuleiten (unter anderem 1977 Legalisierung der 1944 gegründet KP). Von der Sozialdemokratischen Dominikanischen Revolutionären Partei gestellte Präsidenten (S. A. Guzmán Fernández 1978/82, S. Jorge Blanco seit 1982) vermögen mit ihren begrenzten Reformprogrammen nicht, die soziale Lage des Volkes zu verbessern.