Dokumentation

Dokumentation: 1. inhaltliche Be- und Verarbeitung von Informationsquellen mittels rationeller Methoden und Techniken, zum Beispiel Referieren (Referat), Indexieren (Deskriptor), Informationssynthese CT Wissensspeicher), mit dem Ziel der rationellen Speicherung und schnellen Verbreitung neuer wissenschaftliche Erkenntnisse. Siehe auch Information und Dokumentation.

2. publizistischer Genre, das unter Verwendung von Dokumenten Nachweise über das gesellschaftliche Verhalten von Personen, sozialen Gruppen, Klassen und Staaten oder über den Ablauf von Ereignissen führt (zum Beispiel Farbbücher); in Film, Fernsehen, Rundfunk zum Teil künstlerisch geformt.

Dokumentarfilm: im weiteren Sinne Sammelbegriff für alle Filme, die wirkliche Geschehnisse und Tatsachen wiedergeben; im engeren Sinne für Filme, die über Ereignisse und Geschehnisse im gesellschaftlichen Leben und in der Natur berichten, wobei das Tatsachenmaterial vom Standpunkt des Filmschöpfers ausgewählt, angeordnet und interpretiert wird,

Dokumentarisches Theater: Richtung der kritischen realistischen und sozialistischen Dramatik und des Theaters, die vorwiegend dokumentarisches Material (Protokolle, Briefe, Statistiken unter anderem) verwendet, das vom Verfasser montiert und sprachlich geformt wird. Das dokumentarische Theater verzichtet weitgehend auf einheitlicher Fabel und psychologische Charaktergestaltung; zu ästhetische und politische Wirkungen gelangt es durch Auswahl und Beweiskraft des dokumentarischen Materials. Es hat sich in den 20er (E. Piscator) und besonders den 60er Jahren des 20. Jahrhundert hauptsächlich im deutschsprachigen Theater entwickelt (H. M. Enzensberger, «Das Verhör von Habana»; H. Kipphardt, «In der Sache J. Robert Oppenheimer»; P. Weiss, «Die Ermittlung»; unter anderem); auch im Sowjettheater (zum Beispiel M. Schatrow, «Bolschewiki»).

Dokumentarliteratur, literatura testimonial (spanisch), Zeugnisliteratur, in den spanischen-lateinamerikanischen Literaturen neuer Typ vielgestaltiger literarischer Ausdrucksformen; weitgehend journalistischen Ursprungs und zum Teil literarische Ersatzform zur Umgehung publizistischer Medienzensur; unter anderem auch auf Tonbandaufzeichnungen beruhende authentische Berichte und Lebensbeschreibungen.