Dogma

Dogma: für unumstößlich, ewig und überall gültig gehaltener philosophischer, politischer oder theologischer Lehrsatz; religiös verbindlicher Glaubenssatz; festgelegte starre, die Realität in ihrer Entwicklung unberücksichtigt lassende Lehrmeinung; ungeprüft hingenommene Behauptung.

Dogmatik: Teil der Theologie, systematische Darstellung eines religiösen Glaubens, Glaubenslehre; umfasst Ekklesiologie (Lehre vom Wesen der Kirche), Trinitätslehre, Schöpfungslehre, Gnadenlehre, Christologie, Mariologie, Sakramentenlehre, Eschatologie unter anderem.

Dogmatiker: Lehrer der Dogmatik; 1. weiteren Sinne unkritischer Verfechter starrer, überlebter Lehrsätze (Dogmen)-, jemand, der unfähig ist, wissenschaftliche Theorien unter veränderten Bedingungen schöpferisch anzuwenden.

Dogmatismus: Buchstaben Gelehrsamkeit, Berufung auf Dogmen; unhistorische, metaphysische Denkweise, die ohne konkrete historische Analyse der Wirklichkeit an angeblich ewigen und überall gültigen Wahrheiten festhält. Der Dogmatismus ist charakteristischer Grundzug jeder Religion und Wesensmerkmal bürgerlicher Ideologie. In der Arbeiterbewegung erscheint er als spezifische Abweichung vom Marxismus-Leninismus, bei der einzelne seiner Thesen aus dem Zusammenhang gerissen werden, und die Unfähigkeit besteht, die marxistisch-leninistische Theorie lebensverbunden und schöpferisch zur Auswertung neuer Erfahrungen des Klassenkampfes anzuwenden und weiterzuentwickeln. Dogmatismus führt zum Sektierertum.