Dipol

Dipol: Anordnung von 2 entgegengesetzt gleichgroßen elektrischen Ladungen beziehungsweise magnetischen Polen.

Das elektrische (Dipol-) Moment ist ein Vektor, der die Richtung von der negativen zur positiven Ladung hat, sein Betrag ist gleich dem Produkt aus Ladung und Abstand beider Ladungen, SI-Einheit C m. Bei einem magnetischen Dipol entspricht der positiven Ladung der Nordpol, der negativen der Südpol. Er ist einem elektrischen Kreisstrom äquivalent (siehe auch magnetisches Moment). Bei einem elektrischen Oszillator (Hertzscher Dipol) ändert sich das Dipolmoment periodisch, er strahlt daher elektromagnetische Wellen ab; realisiert wird er durch eine kurze Antenne. Atome und Moleküle werden in elektrischen beziehungsweise magnetischen Feldern zu elektrische beziehungsweise magnetische Dipol; ohne äußere Felder können Atome permanente magnetische Dipol, Moleküle permanente elektrische Dipol sein. Siehe auch elektrische Polarisation, magnetische Polarisation.

Dipolmolekül: Molekül mit ungleichmäßig verteilter elektrischer Ladung und einem daraus resultierenden permanenten Dipolmoment; zum Beispiel stellt das Wassermolekül, H20, wegen seines gewinkelten Baus mit Ladungsverteilung längs der Symmetrieachse ein Dipolmolekül dar.

Dipolstrahlung: von einem schwingenden elektrischen oder magnetischen Dipol ausgehende elektromagnetischer Strahlung; verhält sich in großer Entfernung vom Dipol wie eine Kugelwelle. Die von einem angeregten Atom emittierte Strahlung ist meist Dipolstrahlung.

Dipoltheorie: in der Elektroenzephalographie entwickelte einfachste Erklärung des Entstehens von elektrischen Potentialen am Hirngewebe. Durch Veränderung des Membranpotentials an einzelnen Stellen einer Nervenzelle, zum Beispiel bei Erregung, bildet sich an der Zelle ein Dipol. Geschieht das an vielen dicht beieinander liegenden Zellen gleichzeitig, summieren sich die Dipole, so dass an der Hirnoberfläche Potentiale messbar werden.

Dipolwechselwirkung zwischenmolekulare Kräfte.