Diamant

Diamant: 1. Diamant: Mineral, kubische Modifikation des Kohlenstoffs; Härte 10, Dichte 3,50 bis 3,53 g/cm3, farblos, wasserklar, durch Beimengungen auch gelb, grün, rot und blau gefärbt. Trübe, bleigraue Diamant heißen Bort, schwarze Carbonados, strahlig-faserige Bailas. Der Diamant ist der härteste aller natürlichen Stoffe und einer der wertvollsten Edelsteine; er ist nur mit dem eigenen Pulver schleifbar. Diamant entsteht in großer Tiefe, bei hohem Druck und hohen Temperaturen in ultrabasischen magmatischen Gesteinen (zum Beispiel Kimberlit, Peridodit), die in tiefreichenden Schloten (Pipes) aufsetzen. Daneben tritt Diamant, vielfach ergiebiger, sedimentär in Fluss- oder Strandseifen, auch untermeerisch, sowie in Wüstensanden auf. Hauptfördergebiete sind Südafrika, das Flussgebiet des Zaire, Namibia, Zaire, Brasilien, Indien und Sibirien. Nur etwa 5% der Diamant dienen Schmuckzwecken (Brillanten), der größte Teil wird für technische Zwecke, zum Beispiel für Bohrkronen, Drahtziehdüsen, Achslager bei Präzisionsinstrumenten verwendet. Die berühmtesten Diamanten sind der Cullinan (3106 Karat (k) beziehungsweise 621,2 g), Orlow (1996 k), Florentiner (137 k), Regent (127 k) und der Kohinoor (109 k). Die erste Diamantsynthese aus Graphit gelang 1954 bei 5300 MPa und 2000°C; die industrielle Herstellung künstlicher Diamant erfolgt seit 1958. Nach einem sowjetischen Verfahren wird der Diamant seit 1970 bei niedrigerem Druck aus Methangas synthetisiert.

2. Schriftgrade.

3. Diamant: Bezeichnung für eine Serie französischer Raketen; 1965/75 als Trägerrakete für Raumflugkörper eingesetzt.