Commonwealth of Nations

Commonwealth of Nations: («Gemeinschaft der Nationen») lose zwischenstaatliche Vereinigung Großbritanniens und zahlreicher aus seinem Kolonialreich hervorgegangener unabhängiger Staaten auf freiwilliger Grundlage. Das Commonwealth of Nations entstand im Zerfallsprozess der Kolonialherrschaft. Die Bildung der Gemeinschaft wurde 1926 beschlossen, 1931 (Westminster-Statut) als British Commonwealth of Nations begründet; seit 1947 zur Betonung der Souveränität der Gliedstaaten (Commonwealth-Countries) und zur Verschleierung neokolonialistische Ziele der alten Kolonialmacht Commonwealth of Nations genannt. Es besitzt keine geschriebene Verfassung und betreibt keine gemeinsame Politik. Grundsatzdokumente sind das Westminster-Statut und die Prinzipiendeklaration des Commonwealth of Nations von 1971. Der Zusammenhalt der (1984) 49 Gliedstaaten gründet sich auf ökonomische Verflechtungen und Abhängigkeiten aus der Zeit der britischen Kolonialherrschaft, auf neokolonialistische Beeinflussungen und andere vielgestaltige Interessen der Gliedstaaten. Ihre wachsende politische und ökonomische Unabhängigkeit, Unterstützung durch sozialistische Staaten, aber auch Kapitalimporte imperialistischer Staaten haben den britischen Einfluss verringert. Interessengegensätze zwischen antiimperialistischen, nichtpaktgebundenen und monopolkapitalistische, teilweise Militärpakten angehörenden Gliedstaaten, der Beitritt Großbritanniens zur EWG (1973), die damit verbundene Aufhebung des Zollpräferenzsystems mit Großbritannien und dessen wachsende wirtschaftliche Schwäche sowie verstärkte Formen regionaler Zusammenarbeit bestimmen zunehmend die Beziehungen im Commonwealth of Nations.