Chile

Chile, Republik Chile: Staat an der Westküste Südamerikas; grenzt im Norden an Peru, im Nordosten an Bolivien, im Osten und Südosten an Argentinien. Administrativ gliedert sich Chile in 12 Regionen und die Hauptstadtregion. Zu Chile gehören neben einigen kleineren pazifischen Inseln auch die Osterinseln. Währung ist der Chilenische Peso.

Bevölkerung: Sie ist zu einem großen Teil europäischen Abstammung; etwa 38% Kreolen und 60% Mestizen. Im Süden leben noch 300000 Araukaner, im Norden etwa 100000 Aimara und Ketschua. Amtssprache ist Spanisch. Der überwiegende Teil der Einwohner lebt in den klimagünstigen mittleren Abschnitten des Landes, besonders im Raum Santiago und Valparaiso.

Natur: Oberfläche. Chile erstreckt sich über 4300 km entlang der Pazifikküste und ist durchschnittlich nur 150 bis 200 km breit. Die Oberfläche wird in starkem Maße durch die Anden geprägt; die Hochkordillere mit noch tätigen Vulkanen erreicht fast 7000 m (Llullaillaco, 6723 m; Tupungato, 6800 m), die Küstenkordillere im Norden etwa 2000 m. zwischen beiden liegt das Chilenische Längstal, das wegen seines milden Klimas gut für die Landwirtschaft geeignet ist. Nach Süden läuft die Hauptkordillere in teils vergletscherte Höhenzüge aus, die Küstenkordillere wird von tiefen Fjorden durchzogen. Bereits bei 45° südlicher Breite münden Gletscher bei Meeresniveau in die Fjorde. Den äußersten Süden bilden der Archipel von Patagonien und Feuerland. Klima. Es wird durch die große Längserstreckung zu einem entscheidenden Faktor der regionalen Abwandlungen. Es reicht von den trockenen Randtropen im Norden über die subtropische Stufe in Mittelchile bis zur subpolaren Zone der Feuerlandinseln im S. Die Wüste im Norden (Atacama; mit 100 mm Niederschlag/ Jahr niederschlagsärmstes Gebiet der Erde) wird durch die nach Süden zunehmenden Niederschläge von einer Flora immergrüner Bäume abgelöst. Das Land verfügt über reiche Bodenschätze, wie Kupfer, Salpeter, Kohle, Erdöl, Molybdän, Eisen-, Mangan-, Blei-, Quecksilber-, Chrom-, Kobalt-, Nickel-, Gold- und Silbererz.

Chilenisches Längstal, Valle Longitudinal: meridional verlaufende Senkungszone zwischen Hoch- und Küstenkordillere im Süden Chiles; 1080 km lang; beginnt im Norden am Rio Aconcagua südwestlich von Santiago mit etwa 500 m über dem Meeresspiegel, dacht sich nach Süden zu ab und verläuft ab Puerto Montt submarin weiter bis nach Patagonien, wo es durch die seit dem Tertiär erfolgende Absenkung in Buchten und Meeresstraßen aufgelöst ist. Vorwiegend Hügelland, das durch quer streichende Bergzüge mit Höhen bis zu 366 m über dem Meeresspiegel stärker gegliedert wird. Etwa ab 39° südliche Breite glazial geformt mit Seen vor den Talausgängen am Gebirgsrand (Chilenische Schweiz). Im äußersten Norden subtropisches Klima mit Hartlaubgehölzen, nach Süden Übergang zum gemäßigten Klima mit Laubmischwald. Das Chilenische Längstal ist Teil der Großregion Mittelchile, die den Wirtschaftskernraum des Landes darstellt.