Budapest

Budapest: Hauptstadt Ungarns und Verwaltungszentrum des Bezirkes Pest, an beiden Seiten der Donau, die Budapest in einer Länge von 31 km durchströmt und mehrere Inseln, darunter die Margitsziget (Margaretheninsel), umfließt; im Westen Teil des Budaer Gebirges (529 m); durch Vereinigung (1873) der Städte Buda, Obuda am rechten, bergigen, Donauufer und Pest am linken, flachen, Donauufer entstanden; 2,1 Millionen Einwohner Budapest ist Verwaltungs-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturzentrum des Landes; größter und vielseitigster Industriestandort Ungarns, der etwa ein Viertel der gesamten Industrieproduktion auf sich konzentriert: Maschinen- (Werkzeug-, Landmaschinen), Fahrzeug- (Autobusse, Lokomotiven, Schiffe) und Gerätebau; chemisches, pharmazeutisches, polygraphisches, Textil-, Bekleidungs- (Modezentrum), Möbel-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Die industrielle Produktion konzentriert sich vor allem auf die Stadtteile Csepel, Köbanya, Angyalföld, Ujpest, Kispest. Wichtigstes Verkehrszentrum des Landes, internationaler Flughafen Ferihegy, Donauhafen (Csepel), U-Bahn; 8 Brücken (darunter Arpad-, Margarethen-, Ketten- und Elisabethbrücke); Zoo, 6 Universitäten und zahlreiche Hochschulen, Bibliotheken, 2 Opernhäuser, Theater, Museen (Nationalgalerie, National-, Kunstgewerbe-, Ethnographisches, Burgmuseum, Freilichtmuseum in Aquincum). Internationale Messe; Akademie der Wissenschaften, Sportanlagen (Nepstadion); 123 Thermalquellen versorgen zahlreiche Frei- und Hallenbäder (Szechenyi-Bad); Sehenswürdigkeiten (Burg, Fischerbastei, Matthiaskirche, Parlament unter anderem). Umfangreiche Reste antiker Bebauung in Aquincum; mehrfach veränderte bedeutende gotische Bauten (Burg, seit 1945 Wiederaufbau; Matthiaskirche). Neben Barockbauten umfangreiche historistischen Neubauten des 19. Jahrhundert (Parlament, Fischerbastei, Kettenbrücke) und des 19. Jahrhundert. Die an der Stelle der römischen Militärkolonie Aquincum liegenden Städte Buda (Ofen) und Pest wurden 1241 von den Mongolen zerstört, durch B6la IV. neu angelegt. Buda entwickelte sich im 14. Jahrhundert zur Hauptstadt (Stapelrecht 1347) und wurde durch Matyas I. zur Residenz erhoben. 1541 wurden Pest und Buda von den Türken besetzt; nach der Rückgewinnung 1686 entwickelte sich Pest schneller und überflügelte im 18. Jahrhundert Buda. 1873 erfolgte die Vereinigung zur Doppelstadt. 1848/49 und 1918/19 wurde Budapest Zentrum revolutionärer Bewegungen. Im 2. Weltkrieg wurde die von faschistischen deutschen und ungarischen Truppen rücksichtslos verteidigte Stadt am 26.12. 1944 von sowjetischen Truppen eingekreist und nach heftigen Kämpfen bis zum 13. 2. 1945 befreit.