Brunnen

Brunnen: Anlage zur Fassung von Grundwasser für die Wasserversorgung oder zur Grundwasserabsenkung. Der Schachtbrunnen (Senkbrunnen) besteht aus Stahlbeton oder Mauerwerk und hat einen Durchmesser bis etwa 4 m. Der Schacht wird mit dem Aushub in wasserführende Schichten abgesenkt. Das gefasste Wasser wird durch Kreisel- oder Kolbenpumpen gehoben. Der Bohrbrunnen wird durch Abteufen von Bohrrohren auf die erforderliche Tiefe und Einbau des Brunnenrohrs hergestellt. Das Rohrende ist durchbrochen und wird als Brunnenfilter bezeichnet. Dieses Filterrohr ist oft noch von abgestuften Kiespackungen (Kiesschüttungsfilter) umgeben. Der Horizontalfilterbrunnen ist ein Schachtbrunnen, von dessen Sohle Filterrohre mit aufgesetztem Spülkopf strahlenförmig horizontal im Grundwasserträger vorgetrieben werden. Rammbrunnen Abessinierbrunnen. Beim Schöpfbrunnen, einem Flachbrunnen, wird das Wasser mit Schöpfkübel und Rollenwinde gehoben, zum Teil auch mit einer Handpumpe gefördert. Der Artes. Brunnen, nach einer Bauart der französischen Grafschaft Artois benannt, wird von gespanntem Grundwasser gespeist, das nach dem Anbohren unter natürlichen Druck zutage tritt. Die künstlerische Gestaltung der öffentlichen Brunnenanlagen ist eng verbunden mit der Entwicklung der Städte, die vor allem seit Beginn der Neuzeit oftmals hervorragenden Bildhauern die repräsentative Ausschmückung ihrer Hauptbrunnen übertrugen. Die Brunnenkunst erreichte einen ersten Höhepunkt bei den Römern, deren Tradition besonders von der islamischen Kunst weitergeführt wurde. Einen neuen Aufschwung nahm die kunstvolle Brunnengestaltung seit dem späten Mittelalter (Italien), in der Renaissance und ganz besonders im Barock. Gegenwärtig erlangen Brunnen wieder steigende Bedeutung in der sozialistischen Architektur und Städtegestaltung.

Brunnenfeldsystem: ein von Mengzi (372-289 vor Christus) beschriebenes Prinzip der altchinesischen Agrarordnung, das ein bestimmtes System der Dorfgemeinschaft widerspiegelt. Danach waren die Dorfmarken in 8 Teile «Privatland» (Sitian) und einen Teil «öffentliches Land» (Gongtian) eingeteilt, wobei das Gongtian zugunsten der Aristokratie bestellt werden musste.

Brunnenkresse, Nasturtium officinale: krautiger Kreuzblütler mit weißen Blüten, hohlem Stengel und bis zum Herbst grün bleibenden Blättern; in kühlen, sauberen Gewässern, wie Bächen, Gräben oder Quellen vorkommend. Als Salatpflanze auch kultiviert.

Brunnenlebermoos, Marchantia polymorpha: lappig-bandförmiges Lebermoos mit schüsselförmigen Brutbechern, in denen Brutkörperchen gebildet werden, die der ungeschlechtlichen Vermehrung dienen; schirmförmige Antheridien- und Archegonienstände; häufig auf feuchter Erde, an Mauern, Felsen, Bachläufen und in Brunnen; früher gegen Leberleiden angewandt.