Bohrmaschine

Bohrmaschine: Werkzeugmaschine zum Bohren und Aufbohren von Bohrungen (Löchern), zum gewindeschneiden, Reiben und Senken, wobei die mit der Werkzeugaufnahme versehene Hauptspindel über ein Schaltgetriebe oder stufenlos angetrieben wird. Deren axiale Vorschubbewegung wird mit Handhebel oder mechanisch über ein Schaltgetriebe ausgeführt. Handbohrmaschinen besitzen elektrischen oder pneumatischen Antrieb, Säulen- und Ständerbohrmaschinen haben einen starren oder nur höhenverstellbaren Spindelstock sowie einen höhenverstellbaren und bei Säulenbohrmaschinen schwenkbaren Tisch für das Werkstück, das an den Bohrer herangeführt werden muss. Tischbohrmaschinen haben einen kurzen Ständer, Reihenbohrmaschinen mehrere Bohrschlitten und einen gemeinsamen Ständer und Tisch. Radialbohrmaschinen für große Teile besitzen einen um die senkrechte Säule schwenkbaren Ausleger, der den waagerecht verschiebbaren Bohrschlitten trägt, sowie einen starren Tisch; der Bohrer wird an das Werkstück herangeführt. Eine Bohrmaschine kann mit starren Mehrspindelbohrköpfen ausgerüstet werden. Mehrspindelbohrmaschinen haben Gelenkspindeln, die für unterschiedliche Bohrbilder einstellbar sind. Bohr- und Feinbohreinheiten können baukastenartig zu Sondermaschinen und Fließstraßen verbunden werden. Koordinalen- (Lehren-) Bohrmaschinen sind sehr starr aufgebaut und besitzen einen sehr genau arbeitenden Bohrschlitten und einen Kreuzschiebetisch mit optischem Messsystem. Die Tiefbohrmaschine für überlange Bohrungen ist ähnlich wie eine Drehmaschine aufgebaut. Bohrmaschine können auch numerisch gesteuert sein. Die zahnärztliche Bohrmaschine ist ein Gerät, das die zur Zahn- oder Werkstoffbearbeitung benötigten Instrumente (Schleif-körper, Bohrer, Finierer, Polierer unter anderem) in Rotation versetzt. Eine der ersten Bohrmaschinen wurde 1730 von dem Franzosen Pierre Fauchard (1678-1761) konstruiert. Vom manuell angetriebenen Drillbohrer verlief die Entwicklung über sogenannten Fiedelbohrer zur Uhrwerksbohrmaschine und weiter zur Tretbohrmaschine, die später mit Elektromotor versehen wurde. Die konventionelle elektrische Bohrmaschine besitzt einen Antrieb über Rollenschnur (Doriot-Gestänge). Die Umdrehungszahl kann stufenlos auf 30000 (mit Zusätzen bis maximal 60000) U/min gesteigert werden. Daneben ist zunehmend der elektrischen Miniatur- oder Mikromotor (bis 75000 U/min) und die Druckluftturbine mit 300000 U/min im Einsatz.