Bleiche

Bleiche: technologischer Prozess der Rauchwarenveredlung zur Aufhellung von dunkel pigmentierten Fellen oder Fellteilen. Die Bleiche ermöglicht das Färben der meisten Pelzfelle in mod. hellen Tönen. Unpigmentierte (weiße) Felle lassen sich durch Bleiche in ihrem Weißgrad erhöhen, wodurch die Egalität zum Beispiel von Pastellfärbungen verbessert wird.

Bleichen: 1. Chemie: Entfernen, Zerstören oder Übertönen färbender Verunreinigungen in natürlichen oder technischen Produkten zur Erzielung eines helleren beziehungsweise rein weißen Aussehens. Adsorptiv wirkende Bleichmittel (Bleicherden, Aktivkohle) entziehen dem Gut (Fette, Öle, Wachse, auch Zucker) die färbenden Verunreinigungen. Chem. Bleichmittel zerstören die farbigen Verunreinigungen durch Oxydation (Bleichlaugen, Chlorkalk, Perborate, Wasserstoffperoxid; angewandt zum Beispiel bei Zellstoff, Haaren und vielen Textilfaserstoffen) oder führen sie durch Reduktion (Schwefeldioxid, Dithionite) in farblose Verbindungen über, die wegen mögliche Rückoxydation zu Farbstoffen ausgewaschen werden müssen. Optische Bleichmittel übertönen gelbliche Verunreinigungen durch bläuliche Fluoreszenzstrahlung. Siehe auch Weißtöner.

2. Gemüsebau: Maßnahme, bei der durch Fernhalten des Lichtes zarte Pflanzenteile erzielt werden sollen, zum Beispiel bei Chicorée durch Bedeckung mit Erde, bei Winterendivie durch Zusammenbinden der Pflanze.

3. Holztechnik: Aufhellen der Holzoberfläche oder Beseitigen nachträglich entstandener Verfärbungen (zum Beispiel durch Oxydation) durch entsprechend Bleichmittel, zum Beispiel organische Säuren, Wasserstoffperoxid; anschließend Nachwaschen (Neutralisieren) erforderlich.

Bleichende Mittel: medizinische oder kosmetische Erzeugnisse, die Wasserstoffperoxid, Persalze oder Säuren, zum Beispiel Zitronensäure, enthalten und auf die Pigmentierung der Haut, Nägel und Haare aufhellend wirken, zum Beispiel Sommersprossencreme.

Bleichlaugen: durch Umsetzung zwischen Chlor und Alkalilaugen hergestellte, nach hypochloriger Säure riechende Flüssigkeiten, die durch Sauerstoffabgabe bleichend wirken. Natron-Bleichlaugen enthält Natriumhypochlorit, Kalibleichlaugen Kaliumhypochlorit. Die Bleichlaugen dienen zum Bleichen pflanzlicher Faserstoffe sowie zum Entgiften galvanischer Abwässer.

Bleichton: Sammelbezeichnung für tonähnliche, adsorptionsfähige Aluminiumhydrosilikate mit wechselnden Gehalten an Natrium, Kalzium, Magnesium und Eisen (zum Beispiel Bentonit).