Binnenfischerei

Binnenfischerei: fischereil. Nutzung von Teichen (Teichwirtschaft), Seen, Flüssen, Stauseen und Anlagen zur industriemäßigen Fischproduktion. Die Erträge der Karpfenteiche liegen bei 1000 kg/ha und die der Seen bei 50 kg/ha. Wachsende Bedeutung erlangt die Produktion pflanzenfressender Fischarten (Amur-, Silber- und Marmorkarpfen). Die Forellenproduktion wird vor allem in Netzkäfig- und Rinnenanlagen vorgenommen. Industriemäßige Anlagen, die meist das warme Kühlwasser von Kraftwerken nutzen, dienen vorrangig der Satzfischproduktion.

Binnengewässer, Eigengewässer: Gewässer, die sich landeinwärts der Basislinie der Territorialgewässer befinden. Sie sind Bestandteil des jeweiligen Staatsgebietes. Zu den Binnengewässer gehören zum Beispiel Flüsse, Seen, Kanäle, Binnenmeere, die inneren Seegewässer (Haffe, Bodden, Wattenmeere und so weiter) sowie unter bestimmten Voraussetzungen auch Buchten.

Binnenhandel: Wirtschaftsbereich, in dem der wesentlichste Teil der Warenzirkulation innerhalb der Grenzen einer Volkswirtschaft vollzogen wird; siehe auch Handel.

Binnenland: küstenfernes Festland, das sich vor allem durch eine charakteristische Ausprägung seines Klimas und seiner Pflanzenwelt von küstennahen Gebieten unterscheidet, zum Beispiel die ungarische Tiefebene.

Binnenmeer: allseitig von Land umgebenes, in einen Erdteil eingelagertes, Meer mit schmaler Verbindung zum Ozean, zum Beispiel Hudsonbai.

Binnenschifffahrt: Verkehr auf Kanälen, Flüssen oder Binnenseen; dient vorwiegend dem Transport von Massengütern (Erz, Kohle, Baustoffe, Holz unter anderem) und der Personenbeförderung. Die Binnenschifffahrt geschieht zunehmend mit Schubverbänden, die gegenüber Schleppverbänden eine höhere Wirtschaftlichkeit gewährleisten. Die Binnenfahrgastschifffahrt dient hauptsächlich dem regionalen Ausflugverkehr.

Binnentief: Bautechnik tiefer, teichartig erweiterter Sammelgraben vor dem Siel.

Binnenwährung: Geldzeichen einer nationalen Währung, die entsprechend den devisenrechtlichen Bestimmungen nur auf dem Binnenmarkt zirkulieren dürfen, das heißt weder ihre Ein- noch Ausfuhr sind erlaubt.

Binnenwanderung: räumliche Bevölkerungsbewegung als Zu- und Abwanderung von und nach Gemeinden innerhalb eines Staates. Die Binnenwanderung verändert die Zahl, die Alters-, Berufs- und Geschlechtsstruktur der Bevölkerung eines Territoriums. Ihr Einfluss wird unter anderem durch Wanderungssalden beurteilt (Differenz der Zu- und Wegzüge, zum Teil nach Alters- und Geschlechtsangaben untergliedert). Hauptmotive der Binnenwanderung sind Verbesserungen der Wohn-, Arbeits- und Einkommensbedingungen, der Qualifizierung, familiäre Bindungen. Wanderungsströme geben bevorzugte Richtungen der Umverteilung an. In sozialistischen Ländern ist die planmäßige Lenkung der Binnenwanderung für die ökonomische Entwicklung von Territorien wichtig. In kapitalistischen Ländern ist die Binnenwanderung vor allem eine Folge von Unterschieden im Einkommens- oder Lebensniveau, die sich zwischen den Wirtschaftsgebieten herausbilden.