Beuteltiere

Beuteltiere, Marsupialia: primitive Säugetiere, die Australien und benachbarte Inseln bewohnen, einige Arten leben auch in Amerika. Die Jungen werden nach sehr kurzer Tragzeit und im unentwickelten Zustand geboren. Zur Aufnahme der Jungen hat bei vielen Beuteltiere die äußere Bauchhaut der Weibchen einen Beutel oder eine Hautwulst, gestützt durch zwei vom Schambein ausgehende Beutelknochen. Die nackten, blinden Jungen klettern durch das Fell der Mutter zum Beutel, wo sie bis zu 9 Monaten verweilen. Gute Läufer und Springer sind die Kängurus, Baumbewohner die Kletterbeutler, Plump-Beutler sind Pflanzenfresser, Raubbeutler Fleisch- und Fischfresser.

Beutel, Marsupium (dat. griechisch): in der unteren Bauchgegend um die Zitzen der weiblichen Beuteltiere ausgebildeter Brutbeutel zur Aufnahme der unreifen, frühgeborenen Jungen.

Beutelbuch, Buchbeutel: spätmittelalterliche Einbandform, bei der das Überzugsleder so weit über die unteren Deckelkanten herabhing, dass das Buch wie im Beutel getragen werden konnte; oft auf Bildern dargestellt.

Beuteldachse, Bandikuts, Peramelidae: mäuse- bis hasengroße Beuteltiere mit nach hinten offenem Beutel; teilweise Fleisch-, teilweise Pflanzenfresser; leben in Australien, auf Tasmanien und Neuguinea. Siehe auch Beuteltiere.

Beutelfrosch, Taschenfrosch, Gastrotheca marsupiata: zur Familie der Laubfrösche gehörender, 5 bis 7 cm langer, baumbewohnender Froschlurch mit kontrastreicher variabler Rückenfärbung; der Laich entwickelt sich in einer Hautfalte auf dem Rücken des Weibchens; lebt in Waldgebieten Ekuadors.

Beutelmarder, Dasyuridae: Raubbeutler mit nur während der Beuteltragzeit voll entwickeltem Beutel; reißen vor allem Geflügel und kleinere Säugetiere. Der schwarze, kurzschwänzige, etwa 50 cm lange Beutelteufel (Sarcophilus harrisi) bewohnt Wald und Buschland Tasmaniens. Siehe auch Raubbeutler.

Beutelmäuse, Phascogalinae: maus- bis ratten-große, spitzschnäuzige Beuteltiere; dämmerungs- und nachtaktive Insekten- und Kleintierfresser Australiens, Tasmaniens, Neuguineas und umliegender Inseln.

Beutelmeise, Remiz pendulinus: kleine, nur 10 g wiegende Meise Eurasiens, die ihre Beutelnester an Weiden- oder Birkenzweigen über dem beziehungsweise nahe am Wasser aufhängt. Das Weibchen brütet die 5 bis 9 Eier allein aus.

Beutelmulle, Notoryctidae: maulwurfsähnliche, weißgelbe Beuteltiere mit rückgebildeten Augen, die in australischen Wüstengebieten nach Insekten, Würmern unter anderem wühlen. Siehe auch Beuteltiere.

Beutelratten, Didelphidae: rattenähnliche amerikanische Beuteltiere mit beschupptem Greifschwanz; meist Insekten- und Kleintierfresser; vorwiegend nachtaktiv das Opossum (Didelphis virginiana).

Beutelwolf, Thylacinus cynocephalus: hundeähnliches hochbeiniges Beuteltier mit nach hinten geöffnetem Beutel; lebte auf Tasmanien, heute aber wahrscheinlich vollkommen ausgerottet. Siehe auch Raubbeutler.