Beobachter

Beobachter: von einem Staat oder einer internationalen Organisation für eine begrenzte Teilnahme an der Arbeit internationaler Konferenzen oder Organisationen entsandte Person. Der Beobachter kann sich an der Diskussion beteiligen und Vorschläge unterbreiten, hat aber kein Stimmrecht. In den UN und in anderen Organisationen hat sich die Einrichtung Ständiger Beobachter (für Nichtmitglieder) herausgebildet.

Beobachtung: 1. allgemeine empirische Forschungsmethode in vielen Wissenschaften; auch Synonym für empirische Erhebung. In der sozialwissenschaftlichen Beobachtung werden aktuelles (reales) Verhalten von Personen (Personengruppen) sowie Merkmale komplexer sozialer Erscheinungen erfasst. Die wissenschaftliche Beobachtung erfordert ein Beobachtungsprogramm mit exakter Bestimmung der Beobachtungseinheiten, der Beobachtungssituation, der Rolle des Beobachters, der Zeiteinheiten unter anderem. Man unterscheidet Selbst- und Fremdbeobachtung sowie Beobachtung in natürlicher und in Laborsituation.

2. Medizin: spezielle Maßnahme des Infektions- und Seuchenschutzes. Sie kann in regelmäßigen Temperaturkontrollen, in körperlicher Untersuchung oder in Entnahmen von Untersuchungsmaterial bestehen. Der Beobachtung unterliegen Kontaktpersonen, bei denen mit dem Auftreten von Infektionskrankheiten gerechnet werden muss.

Beobachtungsfehler, subjektiver Fehler. Beitrag zum Fehler einer Messung, den der Beobachter verursacht. Ein Beobachtungsfehler ist zum Beispiel der Ablesefehler durch Parallaxe, der infolge falscher Beobachtungsrichtung an einem Messmittel auftritt, bei dem Teilungsmarken und Anzeigemarke nicht in derselben Ebene liegen. Der Beobachtungsfehler lässt sich durch Anwendung objektiver Messverfahren (Einsatz von Fotoelementen) und digitale Anzeige vermeiden oder verringern.