Belize

Belize: Staat in Mittelamerika, im Südosten der Halbinsel Yucatán; grenzt im Norden an Mexiko, im Süden und Westen an Guatemala; in 6 Distrikte gegliedert. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Afroamerikanern, im Übrigen aus Indios, Mestizen und Mulatten. Amtssprache ist Englisch, Verkehrssprache ist zum Teil Spanisch. Währung ist der Belize-Dollar. Belize ist ein küstennahes, feucht-tropisches Flachland, das im Norden stark versumpft ist und zum Zentrum des Landes bis zu 1120 m ansteigt. Hier ist die Oberfläche bis zu 80% mit tropischen Urwäldern, die reich an Edelhölzern (Mahagoni, Rosenholz) sind, bestanden. Belize ist ein wirtschaftlich unterentwickeltes kapitalistisches Agrarland, das neben dem hauptsächlich für den Export betriebenen Edelholzeinschlag und der Gewinnung von Chicle (Kaugummirohstoff) Zuckerrohr, Zitrusfrüchte, Kokosnüsse, Reis, Tabak unter anderem anbaut, ohne dass der Eigenbedarf an Lebensmitteln gedeckt werden kann. In der Industrie Verarbeitung von Agrarprodukten, Herstellung von Textilien, Möbeln unter anderem, Sägewerk. Im Küstenbereich Krebsfischerei; Hauptsee- und Flughafen Belize; Export von Zucker (45%), Zitrusfrüchten, Edelhölzern, Chicle. In präkolumbischer Zeit gehörte Belize zum Gebiet der Maya, wurde 1502 von Kolumbus entdeckt, es erfolgte jedoch keine spanische Besiedlung, der Norden wurde Neu-Spanien angeschlossen, der Süden der Generalkapitanie Guatemala; um 1638 Niederlassung englischer Edelholzfäller und Piraten. Seit 1821 erhob Guatemala Territorialansprüche auf das Gebiet. Großbritannien bezeichnete Belize seit 1840 als Britisch-Honduras und erklärte es 1862 zur Kolonie. Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhundert Aktivierung der Volksbewegung für innere Selbstverwaltung, die Großbritannien erst 1964 gewährte; 1973 in Belize umbenannt. Die Vereinigte Volkspartei (gegründet 1950) unter Ministerpräsident G. Price (1964/84) forderte die staatliche Selbständigkeit. Diese wurde nach der Unterzeichnung eines Rahmenabkommens zwischen Großbritannien, Guatemala und Belize (März 1981) proklamiert, obwohl Guatemala nach Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung erneut Anspruch erhob. 1984 Wahlsieg der Vereinigten demokratische Partei, neuer Ministerpräsident wurde M. Esquivel.

Belize: größte und bedeutendste Stadt in Belize; 40000 Einwohner; früher Verwaltungszentrum der Kolonie Britisch-Honduras; Sägewerke für tropische Edelhölzer; internationaler Flughafen, Hafen am Karibischen Meer. 1961 durch Hurrikan und Springflut fast völlig zerstört, Wiederaufbau seit 1964; Verlegung der Verwaltungsfunktion nach Belmopan.