Beethoven

Beethoven, Ludwig van, 1770 (17.12. getauft) bis 26.3.1827, Komponist, dritter Großmeister der Wiener Klassik. Zunächst als Wunderkind gefördert, erhielt Beethoven systematischen Unterricht, besonders in Orgel, Klavier, Komposition, bei C. G. Neefe in seiner Heimatstadt Bonn und kam 1792 endgültig nach Wien, wo er als freischaffender Künstler lebte. Bereits 1801 zeigten sich Symptome der kommenden Ertaubung («Heiligenstädter Testament», 1802). Die Größe Beethovens liegt in seinem gesellschaftlichen Engagement, der revoluten Energie und künstlerischen Meisterschaft seines Schaffens. Beeinflusst von den humanistischen Ideen der europäischen Aufklärung und besonders der Französischen Revolution, bringen seine Kompositionen den Freiheitswillen und die demokratische Gesinnung des aufstrebenden Bürgertums zum Ausdruck, künden sie vom Sieg menschlicher Tatkraft über das «Schicksal». Sein Werk ist höchstes Beispiel für die gesellschaftliche Aktivität großer Kunst; seine Ausstrahlung auf Zeitgenossen, das 19. und 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart ist unermesslich. Beethoven schuf 9 Sinfonien (3., «Eroica», 1804; 9. mit Schlusschor über Schillers Ode «An die Freude», 1824), Oper «Fidelio» (3 Fassungen, 1805, 1806, 1814) mit den 3 «Leonoren»-Ouvertüren, Musik zu Goethes «Egmont» (1810), «Missa solemnis» (1823), Violinkonzert, 5 Klavierkonzerte, 10 Violin- (darunter «Kreutzersonate» A-Dur) und 5 Violoncello Sonaten sowie zahlreiche weitere Kammermusik, Lieder (Liederzyklus «An die ferne Geliebte», 1816), Volksliedbearbeitungen unter anderem Zu seinen persönlichsten Werken gehören die 32 Klaviersonaten (darunter «Pathétique», «Mondschein-Sonate», «Waldstein»-Sonate, «Appassionata», «Hammerklavier-Sonate»), 16 Streichquartette (besonders die 3 sogenannt Russischen sowie die 6 späten Streichquartette), mit denen er für dieses Genre höchste Maßstäbe setzte.