Bauchafter

Bauchafter, Anus praeter (lateinisch), Kolostomie (griechisch): operativ geschaffene Öffnung des Dickdarms durch die Bauchdecke zur Stuhlableitung; dient zur Ausschaltung des erkrankten Dick- oder Mastdarmabschnittes bei tumorösen oder entzündlichen Prozessen.

Bauchdecke: aus Haut, Fettgewebe und Muskulatur (Bauchmuskeln) aufgebauter vorderer und seitlicher Abschluss des Abdomens.

Bauchdeckenspannung: reflektorische, unwillkürliche Anspannung der Bauchdeckenmuskulatur infolge entzündlicher Bauchfellreizung, zum Beispiel bei Blinddarmentzündung, Magenwanddurchbruch; wichtiges Symptom akuter Baucherkrankungen.

Bauchfell, Peritoneum: spiegelglatte, glänzende, aus Epithel und Bindegewebe bestehende Auskleidung der Bauchhöhle beziehungsweise Überzug der Bauchorgane.

Bauchfellentzündung, Peritonitis: durch Bakterien, toxische Stoffe und Fremdkörper sowie allergische Reaktionen hervorgerufene Entzündung des Bauchfells. Häufigste Ursache der Bauchfellentzündung ist der Durchbruch von entzündlichen Prozessen im Magen-Darm-Kanal (zum Beispiel Magengeschwür).

Bauchhöhle, Cavum peritonei (lateinisch): durch das Zwerchfell von der Brusthöhle abgetrennter Raum, der Verdauungs-, Ausscheidungs- und Fortpflanzungsorgane enthält; vom Bauchfell ausgekleidet.

Bauchmuskeln: Muskeln, die die Bauchhöhle nach vom und seitlich begrenzen und die Grundlage der Bauchdecke bilden.

Bauchpresse: Kontraktion aller Bauchmuskeln, der Beckenbodenmuskeln sowie des Zwerchfells zur Erhöhung des Druckes innerhalb der Bauchhöhle; führt zur Entleerung des Darmes und der Harnblase oder zur Austreibung des Kindes während der Geburt.

Bauchredner, Ventriloquist: Artist, der ohne sichtbare Mundbewegung mit den Kehlkopfmuskeln und dem Gaumensegel Worte formen kann, wobei die Stimme scheinbar «aus dem Bauch» kommt

Bauchspeicheldrüse, Pankreas: aus exokrinem (äußere Sekretion) und endokrinem (innere Sekretion) Teil aufgebaute Drüse; liegt beim Menschen im oberen Abschnitt der Bauchhöhle vor der Wirbelsäule und passt sich hinter dem Magen zwischen Zwölffingerdarm und Milz ein. Der exokrine Teil bildet für die Verdauung notwendige Substanzen. Der Ausführungsgang (Ductus pancreaticus) mündet zusammen mit dem Gallengang in den Zwölffingerdarm. Die inselartig in das exokrine Drüsengewebe eingelagerten endokrinen Zellhaufen (Inselorgane, Langerhanssche Inseln) gehören zum Inkretsystem und produzieren für den Stoffwechsel der Kohlenhydrate notwendige Hormone, die A-Zellen das Glukagon, die B-Zellen das Insulin.

Bauchspeicheldrüsenentzündung, Pankreatitis: plötzlich einsetzender ausgedehnter Untergang von Drüsengewebe (akute Bauchspeicheldrüsenentzündung) mit abakterieller Entzündung infolge «Selbstverdauung» der Bauchspeicheldrüse (toxische Enzymopathie). Häufigste Ursachen sind Gallensteine und Alkoholmissbrauch. Schweres Krankheitsbild mit heftigen Leibschmerzen, Erbrechen, Darmlähmung und Kreislaufreaktionen. Die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ist ein langfristig schwelender, fortschreitender Entzündungsprozess, am häufigsten infolge Alkoholmissbrauchs. Kennzeichen sind unter anderem Oberbauchschmerzen, Verdauungsstörungen und Gewichtsverlust.

Bauchwassersucht, Aszites: Flüssigkeitsansammlung in der freien Bauchhöhle, am häufigsten bei Stauung im Pfortader Kreislauf und bei Bauchfellerkrankungen.