Baskenland

Baskenland: Region mit innerer Autonomie im Norden Spaniens, aus den Provinzen Álava, Guipúzcoa, Vizcaya bestehend, am Golf von Biscaya; 7261 km2, 2,1 Millionen Einwohner, darunter viele baskisch sprechende; 289 Einwohner/km2 (eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Spaniens); Regionszentrum Vitoria; umfasst den östlichen bis 1551 m hohen Teil des Kantabrischen Gebirges, an der Küste des Golfs von Biscaya zum Teil über 300 m hohe Steilküste; ozeanische Klima, am Südabhang des Kantabrischen Gebirges trockener; Eichen-, Buchen- und Kastanienwälder; fortschreitende Industrialisierung (Eisenerzbergbau, Eisen- und NE Metallurgie, Holz-, Papier-, Möbel- und chemische Industrie); Hydroenergiegewinnung; Maisanbau, Wiesen und Weiden als Grundlage für die Rinderzucht; vorherrschend Kleinbesitz; Handels- und Fischereihäfen (Bilbao, San Sebastián); Badeorte. Das Gebiet stand vom 2. Jahrhundert vor Christus bis zum 5. Jahrhundert nach Christus unter römischer, ab 580 unter westgotischer Herrschaft, es konnte unter maurischer Herrschaft (ab 711) weitgehend seine lokale Selbständigkeit wahren. Im 10. Jahrhundert entstand auf baskischen Gebiet das Königreich Navarra; im 14./16. Jahrhundert fiel das Baskenland bei weitgehender Erhaltung feudaler Sonderrechte (Fueros) zum Teil an Kastilien beziehungsweise Spanien, zum Teil an Frankreich; 1808/14 war das spanische Baskenland ein Zentrum des antinapoleonischen Befreiungskampfes. Seit Ende des 19. Jahrhundert Entwicklung der Industrie, der Arbeiterklasse und der bürgerlich-nationalistischen Bewegung. Im Spanischen Freiheitskampf 1936/39 erhielt das Baskenland weitgehende Autonomie (Republik Euskadi, 1936/37), seit 1937 entscheidendes Widerstandszentrum gegen die Franco-Diktatur, seit den 60er Jahren starker Aufschwung der radikalen und bürgerlich-liberalen Nationalbewegung. 1979 erneute Gewährung der Autonomie, 1980 Wahl eines Parlaments.

Baskenmütze: rundgewebte Wollfilzmütze, ursprünglich Kopfbedeckung der Basken; seit den 20er Jahren des 19. Jahrhundert fand sie Eingang in die Mode.