Basis

Basis: (griechisch; Basen) 1. allgemein Grundlage, Unterbau; Ausgangspunkt.

2. Architektur: Sockel Unterbau; sich verbreiternder Fuß von Säulen und Pfeilern, der den Übergang zur Fußplatte vermittelt.

3. Arithmetik: Grundzahl einer Potenz, eines Logarithmus oder eines Zahlensystems.

4. Elektronik: Transistor.

5. Geodäsie: mit sehr hoher Genauigkeit gemessene Strecke, die in einem geodätischen Netz als Maßstab dient.

6. Geometrie: soviel wie Grundlinie, Grundfläche.

7. Kristallographie: einzelne Fläche (Pedion) oder paralleles Flächenpaar (Pinakoid), den kristallographischen Achsen parallel verlaufend; siehe auch Kristallsystem.

Basische Farbstoffe: im färbetechnischem Sinne Farbstoffe, die beim Färben als Kationen auf den Faserstoff aufziehen und mit den negativen Gruppen der Faserstoffe (vor allem von Polyamid- und Polyakrylnitrilfaserstoffen) unter Salzbildung reagieren. Die basischen Farbstoffe sind als lösliche Salze im Handel.

Basiskosten: 1. Ausgangskosten für die Planung der Selbstkostensenkung bei der Kostenplanung (Plankosten oder tatsächliche beziehungsweise voraussichtlichen Kosten des Basisjahres).

2. Kosten der Basisvariante beim ökonomischen Variantenvergleich beziehungsweise bei Effektivitätsrechnungen.

Basislatte: mit Endmarken versehener Invarstab von 2 m Länge zur indirekten (optischen) Entfernungsmessung mittels Theodolits.

Basis und Überbau: Grundbegriffe des historischen Materialismus, die den gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen sowie allen anderen Verhältnissen einer ökonomischen Gesellschaftsformation widerspiegeln. Sie beruhen auf der Erkenntnis des Marxismus-Leninismus, dass zwischen materiellen und ideellen (ideologischen) gesellschaftlichen Verhältnissen zu unterscheiden ist. Die materiellen, das heißt die Produktionsverhältnisse (Eigentums-, Austausch-, Verteilungsverhältnisse), bilden sich notwendig und unabhängig davon, ob der Mensch sich dessen bewusst ist oder nicht, im Produktionsprozess heraus und werden durch den Entwicklungsstand der Produktivkräfte determiniert. Sie stellen die grundlegenden und bestimmenden, die primären gesellschaftlichen Verhältnisse dar und werden deshalb als ökonomische Basis einer gegebenen Gesellschaft bezeichnet. Die ideologischen, sekundären Verhältnisse bilden den Überbau über dieser Basis. Der Inhalt des Überbaus einer Gesellschaft wird durch die Basis bestimmt, besitzt in seiner Entwicklung aber eine relative Selbständigkeit. Er besteht aus den dieser Basis entsprechenden politische, juristische, moralische, künstlerische, wissenschaftliche und weltanschauliche Anschauungen sowie den dieser Basis entsprechend politischen, juristischen und sonstigen gesellschaftlichen Institutionen (Staat, Parteien, gesellschaftliche Organisationen). Der Überbau wirkt im Sinne der Festigung und Entwicklung aktiv auf die Basis ein. Im Überbau der Klassengesellschaft dominieren stets die Ideen und Einrichtungen der herrschenden Klasse.

Basiswinkel: in einem gleichschenkligen Dreieck die beiden der Grundlinie (Basis) anliegenden Innenwinkel; sie sind gleich groß.