Ballade

Ballade: 1. Ballade (englisch französisch griechisch) Literatur: episches lyrisches Gedicht mit meist bewegter dramatischer Handlung; durch das Zusammenfließen der traditionellen Gattungselemente nach Goethe «Urei der Poesie». Als Volksballade eine der wichtigsten Formen der Volksdichtung mit weit zurückreichenden Überlieferungen (zum Beispiel die Ballade von Robin Hood); gestaltet prägnant, oft lakonisch, ernste, oft tragische Ereignisse aus Geschichte, Sage und Mythologie, aber auch zeitgenössische Wirklichkeit. G. A, Bürger schuf mit «Lenore» (1774) die volkstümliche Kunstballade in der deutschen Literatur. Den klassisch-humanistischen Höhepunkt bildete Goethes und Schillers Ballade-Jahr 1797/98, in dem sie meisterhafte Beispiele der Gattung schufen (unter anderem Goethes «Der Gott und die Bajadere», «Der Zauberlehrling»; Schillers «Der Handschuh», «Die Kraniche des Ibykus»). Auch in der Dichtung des 19. Jahrhundert finden sich hervorragende Ballade, unter anderem von H. Heine, A. von Droste-Hülshoff, L. Uhland, T. Fontane. Eine neue historisch-ästhetische Qualität erreichten im 20. Jahrhundert Ballade sozialistischer Dichter, vor allem solche von Ballade Brecht und J. R. Becher. Die Ballade wurde auch in anderen Literaturen gepflegt, so in der russischen(A. S. Puschkin, M. J. Lermontow, L. N. Tolstoi), englischen (R Bums, W. Scott, O. Wilde) und serbokroatischen.

2. Ballade (französisch - italienisch - griechisch) Musik:

a) in der Ars nova strophische Liedform der französischen sowie der italienischen (dort «Ballata») Gesellschaftsmusik;

b) in der bürgerlichen Liedkunst des 18./19. Jahrhundert erzählendes Vokalstück sagenhaften Inhalts;

c) im 19. Jahrhundert rhapsodisches Instrumentalstück.