Bahrein

Bahrein, Staat Bahrein: absolute Monarchie (Emirat) auf einem Archipel mit 33 Inseln im westlichen persischen Golf, vor der Küste der Arabischen Halbinsel. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Araber, daneben Iraner, Pakistani, Inder, Briten; etwa 30% sind Ausländer. Amtssprache ist Arabisch. Die Analphabetenrate beträgt etwa 40%. Währung ist der Bahrein-Dinar. Wüstenhafte, flache Beckenlandschaften, sehr trocken (150 mm Niederschlag/Jahr).

Die industrielle Entwicklung auf kapitalistischer Grundlage ist mit feudalen Überresten verbunden, die Wirtschaftsstruktur einseitig durch die Erdölförderung (3 Millionen t/Jahr um Awali) und -Verarbeitung sowie die Erdgasverwertung geprägt; erste fündige Erdölbohrung 1932, Aufnahme der kommerziellen Förderung und des Exports 1934 durch die Bahrain Petroleum Company (Abkürzung BAPCO). Obwohl sich seit 1974 die BAPCO in Staatseigentum befindet, beeinflussen internationale Monopole Vermarktung, Transport unter anderem weiterhin. Größere Industrieobjekte: Erdölraffinerie auf der Insel Sitra (vorwiegend Verarbeitung saudi-arabisches Öls), Aluminiumhütte auf Erdgasbasis, Manganverarbeitungswerk, Werft sowie Meerwasserentsalzungsanlagen. Bahrein ist ein internationales Handels-, Finanz-, Transit- und Dienstleistungszentrum. Durch Quellen und artesische Brunnen im Norden auf 5 % der Landesfläche Oasenkulturen (Datteln, Zitrusfrüchte, Obst, Gemüse). Keine Eisenbahn; Inlandverkehr vorwiegend auf Straßen; 24,5 km langer Brückendamm zwischen Bahrein und Saudi-Arabien im Bau; internationaler Flughafen AlMuharrak; Erdölhafen in Sitra (Unterwasser-Erdölleitung von Az-Zahran), Häfen in Mina Salman (Freihandelszone) und Al-Manama, Marinehafen in Al-Muliarrak (Marine- und Luftstützpunkt der USA). Exportiert werden Erdöl und Erdölprodukte, importiert unter anderem Maschinen und Ausrüstungen sowie Nahrungsmittel. Haupthandelspartner sind Großbritannien, die USA, Japan, China, Australien, die BRD und Saudi-Arabien. In vorislamischer Zeit war Bahrein ein wichtiger Handelsplatz; 1521/1602 befand es sich unter portugiesischer, anschließend bis 1782 unter persischen Herrschaft. Ende des 18. Jahrhundert wurde Bahrein durch arabische Stämme besiedelt; 1820/1971 war es britisches Protektorat. 1927 erwarben US-amerikanische Erdölkonzerne die Rechte zur Ausbeutung von Erdöl und gründeten 1930 die Bahrain Petroleum Company (BAPCO). Am 14. 8. 1971 proklamierte Scheich Isa Bin Sulman al-Khalifa den unabhängigen Staat Bahrein, in dem sich Großbritannien durch einen «Freundschaftsvertrag» politische, und ökonomische Vorrechte sicherte; in einem Militärvertrag vom 23.12. 1971 übergab Bahrein die ehemalige britische Flottenbasis Al Muharrak an die US-Flotte. Trotz Kündigung des Vertrages 1975 nutzen die USA weiterhin die Militärbasis. Die Nationale Befreiungsfront Bahreins sowie die Volksfront von Bahrein kämpfen illegal gegen das bestehende Herrschaftssystem.