Bahamas

Bahamas, Commonwealth der Bahamas: Staat (parlamentarische Monarchie) der Bahamainseln, einer Gruppe von etwa 700 Inseln im westlichen Atlantik, von denen 29 bewohnt sind (New Providence, Andros, Eleuthera unter anderem), und über 2000 Riffen; Ausdehnung von Nordwesten nach Südosten 1100 km. Die Bevölkerung besteht zu 85% aus Afroamerikanern, der Rest sind vorwiegend Weiße. Amtssprache ist Englisch. Währung ist der Bahama-Dollar. Flache, aus tertiären Kalken, Korallen, Mergel und Sand aufgebaute Inseln mit subtropischen Seeklima. Meist Savannen, zu einem Viertel mit Wald bedeckt; keine nennenswerten Bodenschätze. Die Bahamas sind ein wirtschaftlich schwach entwickeltes kapitalistisches Land, dessen Wirtschaftsstruktur weitestgehend vom Fremdenverkehr geprägt wird (weit mehr als 1 Millionen Touristen pro Jahr), wobei US-Kapital Schlüsselpositionen besitzt. In jüngster Zeit zunehmende Entwicklung Nassaus zum internationalen Finanzzentrum. Bei geringer agrarischen Nutzung vorwiegend in Kleinbetrieben Anbau von Südfrüchten, Frühgemüse, Zuckerrohr und Sisal. Die Forstwirtschaft arbeitet vorwiegend für den Export. Gut entwickelte Fischerei (Fisch-, Krebs-, Schildkrötenfang, Schwammfischerei). Die Industrie umfasst eine Zementfabrik, 2 Erdölraffinerien, Schiffbau- und -reparatur, 3 pharmazeutische Betriebe, Rum-Destillieren, Kleinbetriebe für die Verarbeitung von Agrarprodukten sowie umfangreiche Meersalzgewinnung. Die Bahamas sind ein wichtiger Schiffs- und Luftverkehrsknoten. Tiefseehäfen Nassau und Freeport (Freihafen); 2 internationale Flughäfen; US-Militärstützpunkte auf Andros und Grand Bahama. Ausfuhr von Erdölderivaten, Holz, Fisch, Gemüse, Zement und Rum. ursprünglich von Aruak besiedelte Inseln, wurden am 12.10. 1492 als erste der Neuen Welt durch Kolumbus entdeckt (höchstwahrscheinlich Guanahani). Nach Ausrottung beziehungsweise Verschleppung der Ureinwohner durch die Spanier begann 1629 die englische Kolonisation (Plantagenwirtschaft, Sklaverei), 1718 wurden sie endgültig annektiert; 1834/38 Aufhebung der Sklaverei. Seit dem 1. Weltkrieg wuchs der ökonomische und militärische Einfluss der USA 1964 erhielten die Bahamas innere Selbstverwaltung unter Führung der Fortschrittlichen Liberalen Partei (1953 gegründet); staatliche Selbständigkeit erreichten sie am 10.7.1973.