Arsenverbindungen

Arsenverbindungen: Stoffe, die Arsen chemisch gebunden enthalten, wobei es teils als säure-, teils (schwächer ausgeprägt) als basenbildender Bestandteil auftritt. Arsenate sind Salze von Arsensäuren. Arsenate(III) (auch Arsenite genannt) leiten sich von der Arsen(III)-säure, HjAsOj (auch arsenige Säure genannt), ab, zum Beispiel Kupferarsenit(III), Cu3(As03)j, ein Schädlingsbekämpfungsmittel des Weinbaus. Arsenate(V) sind Salze der Arsen(V)-säure (auch kurz Arsensäure genannt), zum Beispiel Kalziumarsenat(V), Ca3(As04)2) das gleichfalls der Schädlingsbekämpfung dient. Arsenide sind Verbindungen des Arsens mit Metallen, zum Beispiel Natriumarsenit; sie entwickeln zum Teil mit Säuren Arsenwasserstoff und können als dessen Salze aufgefasst werden. Galliumarsenid, ist ein wichtiger Halbleiterwerkstoff. Arsen, ist eine sehr giftige, farblose, ölige, an der Luft rauchende Flüssigkeit. Arsen(III)-oxid, Arsentrioxid, Arsenik, As203 (genauer As406), ist ein farbloser, glasartiger oder pulverförmiger, sehr giftiger Stoff, der zur Entfärbung von Glasschmelzen, zur Rattenbekämpfung und Fellkonservierung dient, Arsen(V)-oxid, As205, ist eine farblose, hygroskopische Substanz. Beide Oxide sind Anhydride der entsprechend Arsensäuren. Arsensulfide werden als gelbe und rote Farbpigmente verwendet, zum Beispiel Arsen(III)sulfid (Auripigment, Rauschgelb und Tetraarsentetrasulfid (Realgar, Rauschrot, Rubinschwefel), As4S4. Arsenwasserstoff (Arsenhydrid, Arsin), AsH3, ist ein sehr giftiges, knoblauchartig riechendes, farbloses, brennbares Gas, das beim Einwirken von Säuren auf Arsenide oder arsenhaltige Metalle entsteht. Alle löslichen Arsenverbindungen sind Kapillar- und Stoffwechselgifte. Bei akuten Vergiftungen treten schwere Durchfälle mit Kreislaufkollaps, Krämpfen, Lähmungen und Verwirrtheitszuständen sowie Tod durch Atemstillstand auf. Chron. Vergiftungen können zu Haut- und Organkrebs führen (anerkannte Berufskrankheit).

Arsenerze: Erze, aus denen durch Verhüttung Arsen gewonnen werden kann. Die wichtigsten Arsenminerale sind Arsenopyrit (bis 46% Arsen) und Löllingit (bis 72% Arsen).

Arsenopyrit, Arsenkies: Mineral, Eisenarsensulfid; gelblichweiße, metallisch glänzende rhombische Kristalle mit der Härte 5,5 bis 6 und Dichte 5,9 bis 6,2 g/cm3; lokal goldhaltig. Arsenopyrit ist weltweit verbreitet auf Erzgängen und -lagern. Die weltgrößte Arsenopyrit Lagerstätte liegt bei Boliden (Schweden).

Arsenpräparate: Arzneimittel, die seltener anorganische, wie Arsen(III)-oxid, häufiger organische Arsenverbindungen enthalten. Ihre chemotherapeutische Wirkung erstreckt sich vorwiegend auf Spirochäten- und Protozoen-Krankheiten von Mensch und Tier (Syphilis, Rekurrensfieber, Frambösie, Schlafkrankheit, Amöbenruhr).