Antimon

Antimon: chemisches Element der Kernladungszahl 51; Atommasse 121,75; Wertigkeiten +3, +5, -3; tritt in der Natur vor allem als Antimonit, Sb2S3, aber auch gediegen auf. Die bei normaler Temperatur beständige metallische Modifikation glänzt silberweiß und ist spröde; 630,5 °C, Kp 1380°C; Dichte 6, 68 g/cm3. Gegenüber verdünnten Säuren ist Antimon beständig, konzentrierte Salpeter- und Schwefelsäure oxydieren es. In Legierungen (Hartblei, Schrift- und Lagermetallen) verleiht Antimon weichen Metallen (Blei, Zinn) Härte; für die elektronische Industrie ist es als Dotierungsmittel für Halbleiter (zum Beispiel Germanium) unentbehrlich. Antimon wurde seit dem Altertum in Form von Antimonit als Augenschminke verwendet und auch bereits elementar hergestellt. Siehe auch Antimonverbindungen.

Antimonerze: Erze, aus denen durch Verhüttung Antimon gewonnen werden kann; wichtigstes Antinionmineral ist der Antimonit.

Antimonit, Antimonglanz: Mineral, Antimonsulfid; rhombisches Kristallsystem, nadelige Kristalle, Farbe Grau und metallisch, Härte 2, Dichte 4,6 bis 4,7 g/cm3. Historischer Fundort ist Oberböhmsdorf bei Schleiz, riesige Kristalle wurden auf Shikoku (Japan) gefunden.

Antimonverbindungen: Stoffe, die Antimon chemisch gebunden enthalten, wobei es teils als schwach basen-, teils als schwach säurebildender Bestandteil auftritt. Alle löslichen Antimonverbindungen sind giftig. Antimonate leiten sich von Antimonsäuren ab, wobei nach der Wertigkeit zwischen Antimonaten(III) (früher Antimoniten) und Antimonaten(V) unterschieden wird, aber auch Unterschiede im Wassergehalt bestehen; Beispiele sind Natriumantimonat(III), NaSb02, Bleiantimonat(V) (Neapelgelb), Pb(Sb03)2, und Kaliumantimonat(V), K(Sb(OH)6).

- Antimon(III)-chlorid (Antimontrichlorid), SbCl3, ist eine farblose, weiche, an der Luft rauchende Masse; F 73,4°C. Antimon(III)-oxid (Antimontrioxid), Sb203, ein weißes Pulver, setzt sich mit konzentrierten Säuren zu Antimonsalzen, zum Beispiel Antimon(HI)-sulfat, Sb2(S04)3, mit Basen zu Antimonaten(III) um. Antimon(V)-oxid (Antimonpentoxid), Sb205, ein gelbes Pulver, geht beim Erhitzen unter Sauerstoffabgabe in Antimon(III)-antimonat(V), über. Antimonoxidchlorid (früher Antimonchlorid), entsteht als weißer Niederschlag beim Verdünnen von Antimonchloridlösung.

- Antimonwasserstoff (Antimonhydrid, Stibin), SbH3, ist ein farbloses, übelriechendes, sehr giftiges, brennbares Gas; als seine Salze kann man die Antimonide auffassen, in denen das Antimon -3wertig ist, zum Beispiel Magnesiumantimonid, Mg3Sb2.

Antimonweiß: aus Antimon(III)-oxid, Sb203, bestehendes, chemisch widerstandsfähiges Weißpigment mit gutem Deckvermögen für temperaturbeanspruchbare Anstriche.