Analogie

Analogie: 1. allgemein Entsprechung; Ähnlichkeit; Gleichartigkeit.

2. Biologie: Funktionsgleichheit oder -ähnlichkeit morphologischen Strukturen von Lebewesen stammesgeschichtlich unterschiedliche Entstehung, aber auch im Verhalten und im Bereich molekularer Vorgänge. Analoge Organe sind zum Beispiel Kiemen der Fische und der Muscheln, analoges Verhalten sind zum Beispiel Lauf Bewegungen von Säugetieren und Käfern, analog ist die Bindung von Sauerstoff an Hämoglobin- und an Hämocyanin-Moleküle.

3. Logik: Beziehung zwischen Objekten, Prozessen oder Erscheinungen der Wirklichkeit, hinsichtlich bestimmter Merkmale oder funktioneller beziehungsweise struktureller Eigenschaften übereinzustimmen, sich in einer bestimmten Weise ähnlich zu sein oder ähnlich zu verhalten.

4. Recht: sinngemäße, entsprechend Anwendung von Rechtsnormen (Gesetzesanalogie) oder von allgemeinen Rechtsgrundsätzen (Rechtsanalogie) auf einen vom Gesetz nicht geregelten Tatbestand.

5. Sprachwissenschaft: Veränderung sprachlicher Formen durch den Einfluss anderer ähnliche oder häufig verwendeter Formen, zum Beispiel sangen analog zu sang (statt dem den Regeln entsprechenden «sungen»),

6. Technik: Verknüpfungsmodell für die Zuordnung von mechanischen, akustischen und elektrischen Schwingungsvorgängen, die mit den gleichen mathematischen Gesetzen beschrieben werden.

Analogieschluss: Logik nicht immer zutreffender Schluss von gewisser Übereinstimmung verschiedener Objekte oder Erscheinungen auf deren weitergehende Übereinstimmung. Der Analogieschluss hat für heuristische Betrachtungen und für die gesamte Wissenschaft wesentlicher Erkenntniswert; Schlussfolgerungen auf Grund von Analogieschlüssen bedürfen aber weiterer Überprüfung.

Analogdarstellung: Darstellung physikalischer, chemischer, ökonomischer und biologischer Größen durch analoge physikalische Größen (zum Beispiel elektrische Spannung) zum Zweck der rechentechnischen Behandlung. Siehe auch Digitaldarstellung.

Analog-Digital-Umsetzer, A-D-Umsetzer, A-D-Wandler, englischer analogue-to-digital-converter, Abkürzung ade: elektronische Schaltung zur Umsetzung einer analog, das heißt stetig veränderbaren Eingangsgröße (elektrisch: Spannung, Strom; geometrisch: Weg oder Winkel) in eine kodierte Ausgangsgröße; heute als integrierte Schaltung ausgeführt. Wichtige Einrichtung der digitalen Messtechnik. Siehe auch Digitalvoltmeter, Quantisierung.

Analoguhr: Uhr, bei der die Darstellung der Zeitangaben durch sich stetig verändernde Zeigerstellungen über dem Zifferblatt erfolgt. Analoguhren bilden den realen Vorgang der kontinuierliche Erdumdrehung durch einen analogen Ablauf nach, wobei sich der Stundenzeiger im Allgemeinen bei einer Erdumdrehung 2mal um das Zifferblatt dreht. Jede mechanisch oder elektrisch gesteuerte Uhr mit Zeigerwerk ist eine Analoguhr Siehe auch Digitaluhr.

Analogwerterfassung: Prozessmesstechnik Erfassung analoger Messgrößen unter Betriebs Bedingungen und ihre Aufbereitung, so dass sie in einem Prozess- oder Kleinrechner (digital) verarbeitet werden können; notwendig ist hierzu ihre Analog-Digital Umsetzung und die Eliminierung unerwünschter und unkontrollierbarer Einflüsse.