Aminogruppe

Aminogruppe: die für die Aminoverbindungen typische Atomgruppe -NH2. Die Aminogruppe hat basischen Charakter.

Aminophenole: Substanzen mit Amino- und Hydroxylgruppen am aromatischen Ringsystem. Aminophenole haben, besonders in alkalischer Lösung, reduzierende Wirkung und werden daher, wie zum Beispiel para-Aminophenole (Rodinal), 1,4-HO-C6H4-NH2, und para-Methyl-Aminophenole (Metoi), 1,4 HO C6H4NH(CH3) als fotografischer Entwickler verwendet; andere Aminophenole sind Farbstoff Zwischenprodukte.

Aminoplaste: durch Polykondensation spezieller Aminoverbindungen mit Formaldehyd hergestellte Kunstharze und Plaste. Je nach dem Ausgangsstoff unterscheidet man Melamin-, Dicyandiamid- und Harnstoffharze.

Aminosäuren, Aminocarbonsäuren: organische Verbindungen mit Amino- (NH2-) und Karboxylgruppen (-COOH) im Molekül. Bei den a-Aminosäuren (2-Aminosäuren), R-CH(NH2)-COOH, befinden sich die beiden Gruppen am gleichen Kohlenstoffatom, bei ß-Aminosäuren (3-Aminosäuren) und so weiter ist die Aminogruppe jeweils um 1 C Atom weiter entfernt;

Aminotransferasen, Transaminasen: Gruppe von Enzymen, die die Übertragung von Aminogruppen zwischen Amino- und Ketosäuren katalysieren. Die Bestimmung von aus Geweben in die Blutbahn abgegebenen Aminotransferasen besitzt Bedeutung in der Diagnostik von Leber- und Herzerkrankungen.

Aminozucker: Substanzen, die sich von Monosachariden dadurch ableiten, dass eine Hydroxylgruppe (-OH) durch eine Aminogruppe (-NH2) ersetzt ist. Ein Derivat der Glukose ist zum Beispiel Glucosamin (Chitosamin), das als Baugruppe in Chitin, Heparin, Schleimstoffen, Blutgruppensubstanzen unter anderem vorkommt.

Aminoacyl-tRNS-Synthetasen: Gruppe von Enzymen, die spezifisch im Verlaufe der Proteinsynthese Aminosäuren unter ATP-Spaltung zu Aminoacyl-tRNS aktivieren.

Aminoglykoside: Breitspektrumantibiotika, die chemisch zur Gruppe der basischen Oligosaccharide gehören. Die bekanntesten Aminoglykoside sind Streptomyzin, Gentamicin, Kanamycin.