Ameisen

Ameisen, Formicidae: Familie staatenbildender Stechwespen. Vollkerfe mit geknieten Fühlern und einer Schuppe oder 1 bis 2 Knoten am Hinterleibsstiel. Ein Volk besteht aus mehreren (mindestens 3) Kastenmit Arbeitsteilung; geflügelte Geschlechtstiere (Männchen und Weibchen, sogenannt «Königin»), flügellose «Arbeiterinnen» (Nahrungsbeschaffung, Brutpflege, Nestbau) und «Soldaten» mit wehrhaften Giftdrüsen. Die Ameisen leben unter anderem von Pflanzensubstanz, Honigtau und Insekten. Ihre Nester befinden sich in oder über der Erde, in lebenden Stämmen, morschen Stubben, Höhlungen, unter Steinen unter anderem; besonders auffällig sind die Haufennester der Waldameisen (Formica). Ihre Puppenkokons sind als Vogel- und Fischfutter unter der falschen Bezeichnung «Ameiseneier» im Handel; ihre Entnahme unterliegt gesetzliche Bestimmungen.

Ameisenbären, Myrmecophagidae: auf Mittel- und Südamerika beschränkte Zahnarme mit schmalen, langgestrecktem Schädel und weit vorstreckbarer klebriger Zunge; Vorderbeine mit kräftigen Grabkrallen zum Öffnen von Termitenbauen; Termiten Fresser.

Ameisengäste: Gliederfüßer, die zeitweilig oder dauernd in Nestern von Ameisen leben und deren Brut (zum Beispiel Larven der Kurzflügler) oder Vorräte fressen beziehungsweise die von ihren Wirten gepflegt werden, weil sie ihnen als Drüsenabsonderungen begehrte, meist süße Stoffe liefern (zum Beispiel Büschelkäfer).

Ameisenigel, Schnabeligel, Tachyglossidae: Familie der Kloakentiere mit röhrenartiger Schnauze und langer klebriger Zunge, mit der Ameisen, Termiten unter anderem Insekten erbeutet werden; das Haarkleid der Körperoberseite ist mit Stacheln durchsetzt; leben in Australien, Tasmanien und Neuguinea.

Ameisenjungfern, Myrmeleonidae: Familie der Netzflügler; Vollkerfe ähneln Libellen, die Larven einiger Arten (Ameisenlöwen) bauen Fangtrichter in den Sand und lauem am Grunde auf abrutschende Insekten (besonders Ameisen).

Ameisenpflanzen: Pflanzen, die in Hohlräumen Ameisen beherbergen, zum Beispiel Akazienarten oder die Gattung Myrmecodia der Labkrautgewächse.

Ameisensäure, Methansäure: farblose, brennbare, stechend riechende, hautreizende Flüssigkeit; die Salze und Ester heißen Formiate. Ameisensäure wirkt als Reduktionsmittel. Sie kommt in Ameisen und Brennesseln vor und wird in Form ihrer Salze durch Druck Einwirkung von Kohlenmonoxid auf Alkalien (Natrium-, Kalziumhydroxid unter anderem) gewonnen; Verwendung als Färberei- und Gerbereihilfsmittel.

Ameisenvögel, Formicariidae: in Bodennähe lebende Insektenfresser Süd- und Mittelamerikas. Das Gefieder ist meist schwärzlich (Männchen) oder rotbraun (Weibchen); viele Arten bauen Napfnester.