Agglomerat

Agglomerat: 1. Hüttenwesen: aus feinkörnigem Erz durch oberflächliches Zusammenfritten beziehungsweise Schmelzen (Sintern oder Agglomerieren) hergestelltes hüttenmännisches Vorprodukt, das alle Schmelzzuschläge enthält. Wichtig sind Porosität und Grobstückigkeit, die die Verhüttung (Reduktion) im Schachtofen (zum Beispiel Hochofen) erleichtern.

2. Petrographie: unverfestigte Ablagerung von Gesteinsbruchstücken, im engeren Sinne eine Anhäufung von verfestigten vulkanischen Auswurfprodukten (Agglomerat-Tuff).

Agglomeration: 1. allgemein Anhäufung, Zusammenballung.

2. Chemie: Vereinigung oder Zusammenballung von Feststoffteilchen oder feinsten Tröpfchen zu größeren Verbänden (Agglomeraten); zum Beispiel die Ausfällung von Stoffen aus Emulsionen, Suspensionen oder Aerosolen, auch das Sintern von feinkörnigem Erz.

3. Geographie: städtliche Siedlungsform, die durch das räumliche Zusammenwachsen von Siedlungen gekennzeichnet ist, zum Beispiel einer Großstadt mit ihren Randgemeinden.

4. Agglomeration, Konglomeration: Medizin - Zusammenballung von Blutzellen oder Bakterien.

Agglutination: Verklebung, Zusammenballung, zum Beispiel von roten Blutzellen einer fremden Blutgruppe (Agglutinogene) durch spezifische Abwehrstoffe des Organismus (Antikörper, Agglutinine) mit dem Resultat einer Ausfällung des Reaktionsproduktes.

Agglutinierende Sprachen: Sprachen, in denen für jede grammatische Bedeutung ein eindeutiges sprachliches Element steht; mehrere können aneinandergereiht werden. Zu den agglutinierenden Sprachen gehören die finnougrischen Sprachen, zum Beispiel ungarisch könyv (Buch), könyv-ek (Bücher), könyv-nek (dem Buch), könyv-eknek (den Büchern).

Aggregation: Vereinigung oder Zusammenballung verschiedener oder gleicher Teilchen (Atome, Ionen, Moleküle, Kolloidteilchen) zu einem größeren Verband (Aggregat) durch physikalische Kräfte.

Aggregatzustand: von Druck und Temperatur abhängige Zustandsform eines Stoffes. Im gasmässigen Aggregatzustand bewegen sich die Moleküle beziehungsweise Atome vollkommen ungeordnet, die Abstände zwischen ihnen sind relativ groß und die Wechselwirkungskräfte der Moleküle daher relativ klein. Gase beziehungsweise Dämpfe besitzen kein festes Volumen und keine feste Gestalt. Im festen Aggregatzustand schwingen die Moleküle um ihre Gleichgewichtslagen. Man unterscheidet zwischen kristallinen Festkörpern (Kristall) mit regelmäßiger periodischer Anordnung der Gleichgewichtslagen (Fernordnung) und amorphen Stoffen mit statistischer Verteilung der Gleichgewichtslagen. Festkörper besitzen ein festes Volumen und eine feste Gestalt. Im flüssigen Aggregatzustand besteht die Bewegung der Moleküle aus kleinen Schwingungen um die Gleichgewichtslagen und einer Verschiebung der Gleichgewichtslagen. Eine Ordnung wie in Kristallen ist nur in kleinen Bereichen ausgebildet (Nahordnung). Bezüglich Ordnungszustand und Wechselwirkung der Moleküle stehen die Flüssigkeiten zwischen Gasen und Festkörpern. Sie besitzen ein relativ festes Volumen, aber keine feste Gestalt. Als 4. Aggregatzustand bezeichnet man das I Plasma.