Afrikanische Sprachen

Afrikanische Sprachen: Sprachen, die auf dem afrikanischen Kontinent von der autochthonen Bevölkerung gesprochen werden. Semitisch- hamitische Sprachen (vor allem nördlich der Sahara): semitischen Sprachen (zum Beispiel Arabisch, Amharisch, Tigrinja), Berbersprachen, Altägyptisch, kuschitische Sprachen (zum Beispiel Oromo, Somali), tschador-hamitische Sprachen (zum Beispiel Hausa). Sprachen des subsaharischen Raumes: Kwa-Sprachen (zum Beispiel Yoniba, Twi, Ewe, Igbo), Mande-Sprachen (zum Beispiel Bambara, Malinke), Sonrai, Saharasprachen (zum Beispiel Kanuri), nilotische Sprachen (zum Beispiel Luo, Masai), zentralsudanische Sprachen, (zum Beispiel Sango), Kordofansprachen, bantoide Sprachen (zum Beispiel Ful, Wolof, Efik, Tiv), Bantusprachen (zum Beispiel Swahili, Lingala, Ganda, Kongo, Nyanja, Rwanda, Rundi, Zulu, Xhosa, Shona). Khoisansprachen: Sprachen der Buschmänner und Hottentotten im Südwesten Afrikas. Auf Madagaskar wird Malagasy gesprochen; daneben sind in Afrika Sprachen indoeuropäischer Herkunft verbreitet worden, die jedoch eine schwache soziale Basis haben. Die meisten Staaten des subsaharischen Afrika sind sprachlich sehr heterogen. Die Verständigung zwischen verschiedensprachigen Bevölkerungsteilen erfolgt vor allem mittels solcher afrikanische Sprachen S., die sich über einen längeren Zeitraum hinweg auf Grund des sozialökonomischen Entwicklungsstandes ihrer Träger, der sprachnormierenden Tätigkeit unter anderem gegenüber anderen durchgesetzt haben (zum Beispiel Swahili, Hausa, Amharisch, Lingala unter anderem). Unter der Kolonialherrschaft wurden von der Administration indoeuropäischen Sprachen bevorzugt verwendet, während sich die Verbreitung und Entwicklung der meisten afrikanischen Sprachen weitgehend spontan vollzog. Nach Erringung der staatlichen Selbständigkeit wuchs die Rolle afrikanischer Sprachen als Verständigungsmittel in der offiziellen Sphäre. Sprachen wie zum Beispiel Swahili, Somali, Malagasy, Nyanja, Yoruba, Hausa unter anderem werden in zunehmendem Maße anstelle von indoeuropäischen Sprachen verwendet. Die Position dieser und anderer afrikanische Sprachen als Literatursprachen konnte gefestigt werden. Die meisten afrikanischen Sprachen werden mit lateinischer Schrift geschrieben.

Afrikanistik: ursprünglich im Sinne von Afrikawissenschaften verwendet; heute wird darunter vor allem die Erforschung und linguistische Beschreibung der Sprachen des subsaharischen Afrika verstanden.

Afrikawissenschaften: Gesamtheit aller gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen, die zum Gegenstand Probleme Afrikas südlich der Sahara haben. Die marxistisch-leninistische Afrikawissenschaften beschäftigen sich unter anderem mit der Geschichte der vorkolonialen Periode und der nationalen Befreiungsbewegung, der sozialen und ökonomische Entwicklung, dem Prozess der Formierung von Nationen, der Rolle von Parteien und der Staatsmacht sowie ideologischen, kulturellen und spracht. Problemen dieses Raumes.

Afroamerikaner: Bevölkerungsgruppe negrider Herkunft in Amerika; Nachkommen aus Afrika verschleppt als Sklaven; etwa 40 Millionen.

Afro-portugiesische Kunst: von W. P. Fagg geprägter Begriff für Schnitzereien aus Elfenbein (Salzfässer, Löffel, Pfefferbüchsen, Hörner), die im 16./17. Jahrhundert von Europäern westafrikanischen Künstlern in Auftrag gegeben wurden.