Abbau

Abbau: 1. Bergbau: planmäßige Ausbeutung von Lagerstätten und die diesem Zweck dienenden bergmännischen Arbeiten. Beim Abbau im Tiefbau unterscheidet man die zahlreichen Abbauverfahren nach Abbauform, Abbauweise und nach Art der Behandlung des Daches. Die Abbauform gibt Auskunft über die Gestalt und die planmäßige Anlage der Abbauräume. Die Behandlung des Daches bleibt dabei unberücksichtigt. Man unterscheidet Block-, Kammer-, Pfeiler-, Streb-, Teilsohlen-, Quer- und Weitungsbau. Nach der Abbauweise (Art und Richtung des Auffahrens der Abbau) untergliedert man Stoß-, Firsten-, Strossen-, Schräg-, Scheiben- und Querbau. Nach Art der Behandlung des Daches unterscheidet man

a) Abbau mit offenem Abbauraum, die Abbau bleiben während der Auffahrung offen, das heißt ohne Versatz und ohne planmäßigen Ausbau, wobei zur Sicherung des Daches Bergfesten mit genügender Tragfähigkeit stehengelassen werden;

b) Magazinbau, durch teilweise Magazinierung des Haufwerkes während der Gewinnung im Abbau wird für die Arbeiten eine Standfläche geschaffen und die Absenkung des Hangenden eingeschränkt;

c) Versatzbau, durch planmäßiges, der Gewinnung folgendes Einbringen von Versatz in den abgebauten Abbauraum wird das Absenken des Hangenden eingeschränkt;

d) Abbau mit bleibendem Ausbau, durch Einbringen eines bleibenden Grubenausbaues in den Abbauraum wird dessen Sicherung erreicht;

e) Bruchbau - Beim Abbau im Tagebau unterscheidet man Parallel- und Schwenkabbau.

2. Biologie: Zerlegung höhermolekularer Organ. Stoffe in niedere, zum Beispiel Veratmung von Zucker zu Kohlendioxid und Wasser unter Energiegewinn; siehe auch Abwasserbehandlungsanlage.

3. Landwirtschaft: von Jahr zu Jahr zunehmender Ertragsrückgang bei Kulturpflanzen, insbesondere der Kartoffel, der durch Viruskrankheiten hervorgerufen wird, aber auch genetisch bedingt sein kann. Vorbeugemaßnahmen sind regelmäßiger Pflanzgutwechsel und Bekämpfung der virusübertragenden Insekten (Vektoren).

Abbaufront: Bergbau sich über eine große Länge erstreckende Gewinnungsstelle, zum Beispiel beim Strebbau, die mit fortschreitendem Abbau annähernd quer zu ihrer Längserstreckung. Nach Möglichkeit werden Gewinnungs- und Fördermittel unmittelbar am Abbaustoß entlanggeführt.

Abbauhammer: Druckluftgerät, bei dem ein Schlagkolben auf ein Meißelartiges Spitzeisen aus hochlegiertem Stahl schlägt, dessen Keilwirkung zum Lösen von Kohle, Erz unter anderem aus dem Gesteinsverband sowie zum Zerkleinern großer Stücke ausgenutzt wird.

Abbauverlust: Bergbau Gesamtheit aller Lagerstättenteile, die bei Anwendung eines bestimmten Abbauverfahrens aus technischen, ökonomischen oder sicherheitstechnischen Gründen beim Abbau stehenbleiben müssen und für die Gewinnung verloren gehen. Man unterscheidet neben planmäßigem Abbauverlust und effektivem Abbauverlust das Grubenausbringen (Verhältnis des aus der Grube geforderten Lagerstätteninhaltes zum ursprünglich vorhandenen abbauwürdigen Lagerstättenvorrat).

Abbauwürdig, bauwürdig nennt man im Bergbau eine Lagerstätte, wenn Menge und Qualität des Rohstoffs nach Volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten den Abbau lohnen.