Auslandssemester - Wege ins Ausland

Auslandssemester

Ein Aufenthalt im Ausland schmückt nicht nur den Lebenslauf, sondern bereichert das eigene Leben um eine wichtige Erfahrung. Dies wissen auch Arbeitgeber zu schätzen. Die Kunst, seinen Alltag in einem fremden Land und in einer fremden Sprache zu meistern, ist eine bedeutende Fertigkeit, die nicht jeder vorweisen kann. Darüber hinaus lassen sich die eigenen interkulturellen Kompetenzen schulen. Gerade international agierende Unternehmen mit Mitarbeitern aus aller Welt legen auf diese Fähigkeit gesteigerten Wert.

 

Für Studierende können verschiedene Wege ins Ausland führen:

Auslandssemester

Der einfachste Weg zu einem Studium im Ausland beginnt an der eigenen Universität. Fast alle Hochschulen haben internationale Partnerschaften mit anderen Universitäten, über die Austauschprogramme durchgeführt werden.

Wer sich für ein Auslandssemester in einem europäischen Land interessiert, ist bei dem Erasmus-Programm der Europäischen Union (http://ec.europa.eu/education/lifelong-learning-programme/erasmus_de.htm) an der richtigen Stelle. Erasmus-Ansprechpartner finden sich an fast jeder Universität und informieren über Zulassungsvoraussetzungen und Modalitäten des Auslandsstudiums. Erasmus übernimmt darüber hinaus die anfallenden Studienkosten im Ausland. Ferner werden Erasmus-Stipendien unabhängig von möglichen Bafög-Zahlungen gewährt. Ein Stipendium kann bis zu einem Zeitraum von zwölf Monaten gezahlt werden, sodass Studierende bis zu zwei Semester im Ausland studieren können.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD (http://www.daad.de) ist eine wichtige Anlaufstelle, wenn man nach einer ausländischen Hochschule außerhalb der Europäischen Union sucht. Dabei bietet der DAAD ein weitreichendes Programm an möglichen Auslandsaufenthalten an, die vom Auslandssemester über ein Promotionsstudium bis hin zu einer Gastdozentur reichen.

Praktikum im Ausland

Sowohl Erasmus als auch der DAAD vergeben Stipendien für Auslandspraktika. Neben diesen großen Organisationen lohnt sich auch ein Blick auf andere mögliche Förderer. Hierzu zählt unter anderem die internationale Studentenorganisation AIESEC (http://www.aiesec.org), die neben Praktika auch Projektarbeit und Volontärsstellen in rund hundert Ländern im Angebot hat. Für Studierende technischer Studiengänge bieten sich die Praktika-Austauschprogramme der IAESTE (http://www.iaeste.de) an, die sich in erster Linie an Studenten der Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Studenten der Land- und Forstwirtschaft richten. Jura-Studenten können derweil bei ELSA (https://www.elsa-germany.org), der European Law Students' Associtation, fündig werden.

Als Free Mover auf eigene Faust im Ausland studieren

Studenten, die sich für eine Auslandshochschule entscheiden, die nicht mit der eigenen Universität kooperiert, sind nicht auf sich alleine gestellt. Auch hier stehen Erasmus und der DAAD als erste Anlaufstellen für mögliche Stipendien bereit. Hier kann man zudem Reisekostenzuschüsse beantragen. In jedem Fall sollte man für die Studienzeit im Ausland rechtzeitig Auslands-Bafög beantragen, um eine finanzielle Grundsicherung zu haben, auf die man sich unabhängig von möglichen Stipendien verlassen kann. Um die eigenen Kosten zu senken, kann man sich an seiner Heimatuniversität beurlauben lassen, solange man im Ausland studiert.

Sprachkurs im Ausland

Ein Sprachkurs im Ausland ist eine ideale Methode, um erste Auslandserfahrungen zu sammeln, ohne sich direkt den hohen Anforderungen eines Universitätsstudiums stellen zu müssen. Sprachkurse können einige Wochen oder Monate dauern, wobei die Angebote privater Sprachinstitute in der Regel teurer sind als Sommerkurse an einer ausländischen Universität. In jedem Fall sollte man vorab sein Sprachniveau testen lassen, um dem richtigen Kursniveau zugeordnet werden zu können.

An Folgendes sollten Sie vor einem Auslandsaufenthalt denken:

 

Auslandspraktikum

Ein Auslandspraktikum kann einerseits innerhalb eines Studiengangs als Voraussetzung gefordert werden, andererseits kann man auch als Schulabgänger ein Praktikum im Ausland absolvieren, um die Zeit zwischen dem Schulabschluss und dem Beginn des Studiums oder der Ausbildung zu überbrücken. In jedem Fall sollte ein Auslandspraktikum zielgerichtet angegangen werden. Der größte Vorteil besteht darin, die Sprachkenntnisse auszubauen und das Berufsleben im Gastland über einen längeren Zeitraum kennenzulernen. Wer den späteren Einstieg in eine internationale Firma mit Auslandsstandorten plant oder wer in ein ausländisches Unternehmen in Deutschland einsteigen möchte, ist mit einem Auslandspraktikum in dem entsprechenden Land immer gut beraten.

In jedem Fall erhöht ein solches Praktikum die Selbständigkeit nach dem Abitur, denn man muss sich schließlich über einen längeren Zeitraum weitab von zu Hause allein behaupten und auf eigenen Füßen stehen. Hat man sich für die Aufnahme eines Auslandspraktikums entschieden und sind die erforderlichen Sprachkenntnisse vorhanden, sind die Ausweispapiere auf den neuesten Stand zu bringen. Der Arbeitsvertrag sollte vorliegen, die genaue Bezeichnung der Tätigkeit, die Bezahlung, Urlaubsansprüche und Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien sollten fixiert sein. Auch der Arbeitsort muss festgelegt sein, damit es später nicht zu einer bösen Überraschung kommt, weil bestimmte Basisvoraussetzungen nicht gegeben sind. In jedem Fall sollte das Praktikum im Ausland in einem engen Zusammenhang mit der späteren beruflichen Tätigkeit stehen. Das erleichtert auch die Argumentation, warum man sich nach dem Abitur eine Auszeit genommen hat.

Jeder Praktikant sollte im Ausland die Verhaltensregeln kennen, die uns in unserer westlichen Arbeitswelt recht fremd sein können. Dies gilt insbesondere bei einem Praktikum außerhalb Europas. Das Studium der einschlägigen Fachliteratur kann helfen, sich über Gewohnheiten, Regeln und die gesamte Kultur eines Landes einschließlich seiner Arbeitswelt zu informieren. Spezielle Fachmessen wie Job- oder Branchenmessen helfen vorab, sich praxisbezogen mit den Gepflogenheiten vor Ort auseinanderzusetzen, um perfekt vorbereitet den Weg ins Ausland anzutreten.

Work and Travel

Work and Travel kann nach dem Abitur eine hervorragende Möglichkeit sein, die Zeit bis zum Studium oder bis zum Beginn einer Ausbildung zu überbrücken. Auch kann man so erste Erfahrungen im Ausland sammeln und die Sprachkenntnisse ausbauen. Wer davon träumt, einige Monate im Ausland zu arbeiten, wird dies in der Regel nach dem Abitur machen können. Später bestehen Verpflichtungen, vielleicht ist man auch zu alt, um den beruflichen Schritt ins Ausland zu wagen.

Unter Work and Travel versteht man nahezu jede Form eines Auslandsaufenthalts, bei der man Reisen mit Arbeit verbindet. Man ist für einige Zeit im Land unterwegs und verdient sich das Geld für einen längeren Aufenthalt durch Gelegenheits- und Aushilfsjobs. Es gibt eine Reihe von international anerkannten Organisationen, welche Work and Travel im großen Stil betreiben und entsprechende Jobs im Ausland vermitteln.

Zunächst muss man sicherstellen, dass man in dem jeweiligen Land gegen Bezahlung arbeiten darf. Die entsprechenden Jobs müssen außerdem verfügbar sein. In der Europäischen Union ist Work and Travel ohne Visum möglich, möchte man nach Übersee wie zum Beispiel nach Australien, Neuseeland, Kanada oder in die USA, sind spezielle Visa erforderlich.

Ein Work-and-Travel-Programm ist üblicherweise für junge Leute konzipiert, die Höchstgrenze liegt je nach Land zwischen 30 und 35 Jahren. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre. Schon die gesetzten Altersgrenzen sorgen dafür, dass Work and Travel üblicherweise nach dem Abitur und vor dem Beginn des Studiums oder als eine Auszeit vom Studium genommen wird. In jedem Fall sollte es vor dem Eintritt in das Berufsleben liegen, damit man die internationale Erfahrung auch im späteren Beruf einbringen kann. Neben den erforderlichen Einreisedokumenten und den Altersbeschränkungen sind in der Regel ausreichende finanzielle Mittel nachzuweisen, ein gültiger Reisepass ist ebenso erforderlich. Je nach Land gibt es weitere individuelle Voraussetzungen. Unbedingt nötig sind Kenntnisse der Landessprache, außerdem ist eine Auslands-Krankenversicherung erforderlich.

Aupair

Nach dem Abitur für einige Monate als Aupair ins Ausland zu gehen, ist der Wunschtraum vieler junger Leute. Allen voran weibliche Schulabgänger wünschen sich nach dem Abitur eine kurze Auszeit, bevor es an die Universität oder ins Berufsleben geht. Wer die Gelegenheit hat, diesen Wunsch zu verwirklichen, verbessert nicht nur die Sprachkenntnisse, sondern wird ganz neue Seiten an sich selbst kennenlernen, denn schließlich ist die Tätigkeit als Aupair für viele junge Mädchen und Jungen die erste Gelegenheit, das Elternhaus für längere Zeit hinter sich zu lassen und auf eigenen Füßen zu stehen. Wer sich als Aupair bewerben will, findet eine Reihe von Online-Portalen im Internet. Die USA, Australien und Neuseeland sind beliebte Kandidaten für den Ausflug ins Ausland, doch andere Länder sind ebenfalls möglich.

Zu den wichtigsten persönlichen Voraussetzungen gehören Verantwortungsgefühl sowie Erfahrung im Umgang mit Kindern, denn das ist eine der vornehmlichen Aufgaben eines Aupairs. Sie leben in ihrer Gastfamilie und sind im Wesentlichen für die Betreuung der Kinder zuständig. Praktische Erfahrungen durch Babysitting oder Praktika in Kindereinrichtungen, im Ferienlager oder in sozialen Einrichtungen sind von Vorteil für die Annahme der Bewerbung. Sprachkenntnisse in der Sprache des Gastlandes sollten soweit vorhanden sein, dass man einer Konversation folgen und sich verständlich machen kann. Basiskenntnisse müssen also in jedem Fall gegeben sein. Durch das Eintauchen in die fremde Kultur wird man mit der Mentalität und der gesprochenen Sprache vor Ort im Handumdrehen vertraut.

Der Aufenthalt dauert in der Regel ein Jahr, auch 18 oder 24 Monate sind möglich. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt zwischen 30 und 45 Stunden. Durch die Zusammenarbeit der etablierten internationalen Aupair-Organisationen ist eine Betreuung vor Ort zu jeder Zeit gewährleistet. Im Interesse aller Beteiligten ist es aber immer hilfreich, den Aufenthalt vor Ort aktiv zu gestalten, denn nur dann können alle Wünsche und Ziele auch Bestand haben.