Jura

Jura: 1. Jura (keltisch «Wald») Geologie: System des Mesozoikums, durch Ammoniten in Lias (Schwarzer oder Unterer Jura), Dogger (Brauner oder Mittlerer Jura) und Malm (Weißer oder Oberer Jura) gegliedert; Auftreten der ersten Vögel und Schmetterlinge, Blütezeit der Saurier; an der Wende Jura/Kreide Beginn der jungkimmerischen Bewegungen, Klima allgemein warm, beginnende Öffnung des gegenwärtigen Nordatlantiks.

Jura: 1. Jura (keltisch «Wald») aus Schichten der Juraformation, zumeist Kalkgesteinen, aufgebautes Mittelgebirge im mittleren Europa, zieht sich in weitem Bogen vom Genfer See bis zum Main (bei Lichtenfels); 800 km lang; bildet als Falten-, auch Ketten- oder Tafeljura den Französischen Jura (Cret de la Neige, 1723 m) und Schweizer Jura, als Plattenjura in der BRD die Schwäbische und Fränkische Alb; Weide-, Waldwirtschaft, vielfältige Industrie (besonders Uhrenherstellung im Schweizer Jura).

2. Kanton im Nordwesten der Schweiz, an der französischen Grenze; 838 km2, 65000 Einwohner (zu 80% französisch sprechend); 78 Einwohner/km2; Hauptort Delimont, umfasst den Schweizer Jura (Mont Raimeux, 1302 m), durchflossen von Doubs und Birs; wichtigster Industriezweig Uhrenindustrie, außerdem Maschinen- und Fahrzeugbau, Tabakverarbeitung; auf Viehzucht orientierte Landwirtschaft. Nach einer Volksabstimmung seit 1979 23. Kanton der Schweiz, aus 2 Distrikten des Kantons Bern gebildet. Von 1815 an war dieser Rest des Fürstbistums Basel zunächst Teil des Protestant, deutschsprachigen Kantons Bern, dagegen wachsender Widerstand der (katholischen) jurassische Bevölkerung.